Anti-AKW

Dokumentiert (leicht gekürzter Demoaufruf):

Querstellen am AKW Stade

Nach mehr als zwei Jahren Unterbrechung sollen nun unter der rot-grünen Bundesregierung die Atomtransporte wieder aufgenommen werden.

Die Betreiber des AKW Stade planen drei Castortransporte nach La Hague. Der erste Behälter ist in Stade eingetroffen und wird derzeit beladen. Dieser Transportbehälter soll nach den Plänen von E.ON am 13.11. das Gelände verlassen. Zwei weitere Transporte sollen jeweils in den folgenden Wochen stattfinden, also am 20. und 27.11.

E.On steht unter Druck: Gelingt es ihr nicht, bis Frühjahr 2001 ausreichend Platz im internen Lagerbecken zu schaffen, dann kann sie den fälligen Brennelementewechsel nicht durchführen und muss den Meiler entweder drosseln oder ganz abschalten.

Ob es allerdings zu diesen Transporten kommen wird, können wir derzeit nicht sagen. Mindestens zwei Gründe machen zum jetzigen Zeitpunkt diese Transporte unmöglich: Gegen die vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erteilten Genehmigungen für Castortransporte aus Philippsburg, Biblis und Stade ist Widerspruch eingelegt worden. Da das BfS keinen Sofortvollzug angeordnet hat, haben diese Widersprüche aufschiebende Wirkung. Dieser Sofortvollzug ist allerdings von den Betreibern beantragt und liegt derzeit zur Entscheidung beim BfS. Diese Entscheidung kann kurzfristig fallen.

Strategisch wichtiger Punkt für den Castor-Protest - die Jeetzelbrücke

Die französische Regierung weigert sich derzeit, deutschen Atommüll aufzunehmen und verlangt, dass erst Klarheit über die Rücknahme von deutschem Atommüll aus Frankreich geschaffen werden muss. Konkret: seit über zwei Jahren stehen in La Hague hochradioaktive Atommüllkokillen in sechs Castorbehältern zur Abfahrt in das Zwischenlager Gorleben bereit. Von den 3.936 Tonnen Atommüll, die seit 1976 nach Frankreich gekarrt wurden, sind erst 168 Tonnen zurückgenommen worden. Unklar ist, ob die französische Regierung verlangt, dass dieser Atommüll in Gorleben angekommen sein muss, bevor die deutschen AKWs ihren Müll nach Frankreich schaffen können oder eine konkrete Terminzusage für den Transport nach Gorleben ausreicht. Im ersten Fall wären Atomtransporte aus deutschen Atommeiler nach Frankreich erst im nächsten Frühjahr möglich, da erst dann die Bauarbeiten an der Seerauer Brücke (bei Hitzacker im Landkreis Lüchow-Dannenberg) beendet sein werden. Erst wenn diese Brücke repariert ist, könnten Castortransporte wieder nach Gorleben rollen. Sollte eine schlichte Terminzusage der deutschen Bundesregierung reichen, könnten die Castortransporte nach Frankreich möglicherweise auch kurzfristig wieder rollen.

Von der Klärung dieser beiden Punkte - und unserem Widerstand - hängt es ab, ob die Planungen von E.On, am 13.11. Atommüll aus Stade nach Frankreich zu schicken, Realität werden. Da beide Probleme, die jetzt noch einem Transport blockieren, von heute auf morgen aus dem Weg geräumt werden können, könnte es also sein, dass der Castortransport am 13.11. entsprechend den E.On-Planungen stattfindet.

Wir gehen davon aus, dass der Castortransport von Stade aus Richtung Hamburg rollen soll. Entlang der S-Bahnstrecke HH-Neugraben würde er über HH-Harburg zum Rangierbahnhof nach Maschen und dann entweder über Bremen oder Hannover weiter nach Süddeutschland gehen.

Wir rufen auf zu einer Demonstration am Sonntag, 12.11. in Stade auf (Auftaktkundgebung: 14 Uhr, Altländer Str.). Beteiligt euch an den Aktionen gegen Castortransporte. Informiert euch, in der Tagespresse über die genannten Punkte.

X-tausendmal quer in Stade: Die Kampagne "X-tausendmal quer - überall" bereitet eine gewaltfreie Sitzblockade beim ersten Castortransport nach dem Transporte-Stopp vor. X-tausendmal quer plant eine umfassende Infrastruktur vor Ort. So wird es entweder ein Camp oder andere Übernachtungs- und Versammlungsmöglichkeiten geben. Für die Teilnahme an der gewaltfreien Sitzblockade ist es sinnvoll, möglichst frühzeitig, möglichst schon Freitag anzureisen. Infos unter http://www.oneworldweb.de/castor/

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