Gewerkschaftsticker

Die Gewerkschaften haben sich nach dem Spitzengespräch mit Bundeskanzler Schröder hinter die überarbeiteten Rentenpläne der Regierung gestellt. Das nun vorliegende Konzept sei "deutlich generationengerechter und sozialverträglicher als die bisherigen Pläne", sagte ÖTV-Chef Franz Bsirske.

Die Bundesregierung plant keine Ausweitung der Mitbestimmung. Zwar soll die Gründung von Betriebsräten erleichtert werden, aber wesentliche Vorschläge zur Novellierung des Betriebsverfassungsgesetzes, die der DGB 1998 gemacht hat, bleiben im Gesetzentwurf von Bundesarbeitsminister Walter Riester unberücksichtigt.

Der DGB hat die Bundesregierung aufgefordert, einen Bericht über die Auswirkungen der Privatisierung im öffentlichen Dienst vorzulegen. Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock begründete dies damit, "dass Privatisierung zwar regelmäßig als die bessere Lösung verstanden wird, bisher aber keine Erkenntnisse über Kosten und Nutzen vorliegen".

Der zurückgetretene Chef der ÖTV, Herbert Mai, hat sich für die Wahl seines Nachfolgers Frank Bsirske zum Vorsitzenden der geplanten Mega-Gewerkschaft ver.di ausgesprochen. "Es war immer klar, dass der Vorsitz von ver.di auf die größte Gewerkschaft zuläuft", sagte Mai.

Mindestens 177 Fusionen und Kooperationen hat es in den letzten zwölf Monaten in der Medienwirtschaft gegeben. Allerdings beherrschen nur sieben Konzerne die Medienlandschaft. Das geht aus dem neuen "Reader Medienökonomie" hervor, den die IG Medien herausgegeben hat.

Notfalls per Streik will die IG Metall die Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie durchsetzen.

DaimlerChrysler wird wegen zu hoher Lagerbestände in der Woche ab 2.1.01 vier seiner insgesamt zwölf Autofabriken in den USA und Kanada für eine Woche stilllegen. Betroffen sind das Werk Bramalea in Brampton in der kanadischen Provinz Ontario, die Jefferson North-Fabrik in Detroit, das Werk Dodge City Warren Truck in Warren (Michigan) und die Fabrik in Toledo (Ohio). Dies gab die US-Tochter der DaimlerChrysler AG bekannt. Die amerikanische Automobilarbeiter-Gewerkschaft UAW kritisierte DaimlerChrysler scharf. Nachdem die Tarifverhandlungen im Lkw-Werk der Freightliner-Sparte in Mt. Holly (North Carolina) abgebrochen worden seien, würden die Mitglieder der lokalen UAW-Gruppe mit Wirkung vom Montag aus dem Werk ausgeschlossen. Die UAW sprach von einer Droh- und Einschüchterungskampagne. Sie enthalte auch illegale Drohungen, Arbeit nach Mexiko zu verlegen.

Demonstrierende Krankenschwestern haben am Samstag mehr als zwei Stunden lang den deutsch-polnischen Grenzübergang in Swiecko bei Frankfurt/Oder blockiert. Nach Angaben des polnischen Rundfunks staute sich der Verkehr an einem der wichtigsten deutsch-polnischen Grenzübergänge dadurch auf einer Länge von mehreren Kilometern. Die polnischen Krankenschwestern, die seit fünf Tagen für höhere Gehälter demonstrieren, kündigten neue und diesmal unbefristete Blockaden an, sollte die Regierung ihren Lohnforderungen nicht nachgeben.

Tausende von Beschäftigten der staatlichen südkoreanischen Korea Telecom (KT) sind aus Protest gegen die Privatisierungspläne der Regierung in einen Streik getreten. Etwa 4.000 Mitarbeiter der Fernmeldegesellschaft versammelten sich im Zentrum Seouls zu einer Protestkundgebung. Die Behörden bezeichneten den Ausstand als illegal und drohten Strafmaßnahmen gegen die Streikführer an. (hg)

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