Gewerkschaftsticker

DAG-Chef Roland Issen will sich im Bündnis für Arbeit dafür einsetzen, dass der Druck auf Arbeitslose zur Annahme einer Stelle wächst. Er sehe das im Zusammenhang mit der Osterweiterung der Europäischen Union, sagte der Vorsitzende der DAG. "Bevor wir in hoher Zahl Arbeitnehmer aus Osteuropa in die Bundesrepublik holen, müssen wir erst einmal überlegen, ob wir das hiesige Beschäftigungspotenzial besser nutzen. Und dazu zählt auch der Druck auf Arbeitslose, einen Job anzunehmen." Auch die Gewerkschaften dürften nicht länger darüber hinwegsehen, dass die Geduld all derjenigen abnehme, die Monat für Monat von ihrem Gehalt Steuern und Sozialabgaben zahlten, "während andere, auch Arbeitslose, durch eine Beschäftigung nebenher genauso gut oder mehr verdienen".

In der Diskussion um die Rentenreform hat SPD-Generalsekretär Franz Müntefering für eine längere Lebensarbeitszeit plädiert. Dafür sollte aber nicht die gesetzliche Altersgrenze angehoben werden, sagte er. "Wenn wir erreichen, dass die Menschen ein oder zwei Jahre länger im Schnitt in Beschäftigung sind, dann wird das eine deutliche Entlastung für die Rentenversicherung bringen." Derzeit werde durchschnittlich bis zum 59. Lebensjahr gearbeitet, sagte Müntefering. Dies reiche auf Dauer nicht aus, um das soziale Sicherungssystem in Zukunft zu finanzieren. Die gesetzliche Altersgrenze liegt derzeit bei 63 und 65 Jahren.

Die *Arbeitslosenquote* in den elf Ländern der Eurozone beträgt knapp neun Prozent. Nach Angaben des EU-Statistikamtes Eurostat betrug sie saisonbereinigt im vergangenen November 8,8 Prozent, das ist der gleiche Wert wie im Monat zuvor. Im November 1999 hatte die Arbeitslosenquote bei 9,6 Prozent gelegen. Die niedrigste Arbeitslosigkeit verzeichnete weiterhin Luxemburg (2,1 Prozent), die Niederlande (2,8 Prozent) und Österreich (3,2 Prozent). Schlusslicht blieb Spanien mit 13,6 Prozent.

Angesichts der BSE-Krise fordert die Gewerkschaft NGG eine *Entschädigung* nicht nur für Bauern, sondern auch für betroffene ArbeitnehmerInnen. Der NGG-Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg befürchtet, dass mindestens 10.000 Beschäftigte in der Ernährungswirtschaft ihren Arbeitsplatz wegen BSE verlieren.

Die IG BAU hat einen Maßnahmenplan gegen BSE vorgelegt.Die Gewerkschaft fordert ein *europaweites Netzwerk*für BSE-Tests, die Schlachtung der Rinderbestände in verseuchten Gebieten und ein EU-weites Verbot der Verfütterung von Tiermehl.

Die IG Metall plant eine 70 Millionen Mark teure *Werbekampagne*. Die Kampagne soll den Organisationsgrad in den Betrieben erhöhen und den Mitgliederschwund auf ein Prozent pro Jahr verringern.

In Tschechien ist die *Arbeitslosenquote* auf 8,8 Prozent gestiegen. Ende Dezember waren 457 000 KollegInnen arbeitslos gewesen, teilte das Arbeitsministerium mit. Dies seien etwa 15 000 Menschen mehr als Ende November. (HG)

LinX-Startseite