Internationales

Für ein anderes Europa

In diesem Jahr findet der Sommergipfel der EU in Schweden statt, das im ersten Halbjahr 2001 die Präsidentschaft inne hat. Wie angekündigt veröffentlichen wir in dieser Ausgabe die Plattform des schwedischen Büpndinsses, das zu Demonstrationen gegen den Gipfel aufruft. (wop)

Unser Ziel ist es, Menschen in Europa zu mobilisieren, um Alternativen zum gegenwärtigen Trend zu entwickeln. Diese Welt, in der die Gräben sowohl zwischen den Ländern als auch innerhalb der Gesellschaften sich vertiefen, in der die Umweltzerstörung zunimmt und in der wirtschaftliche Entwicklung, deren Bedingungen von mächtigen Konzernen bestimmt werden, wichtiger ist, als soziale und Umweltwerte, braucht eine Kursänderung.

Wir fordern Demokratie, eine gesunde Umwelt und Solidarität. Und wir sehen, dass wirtschaftliche Globalisierung und EU diese Werte gefährden.

Wir protestieren gegen die undemokratische EU und wir sagen "Nein" dazu, neoliberaler Politik - in der Form der Europäischen Währungsunion (EWU) - den Rang verfassungsförmigen Rechts zu geben. Wir sind gegen die Umwandlung des öffentlichen Dienstes und unserer Umwelt in eine bloße Ware. Wir sind gegen die Militarisierung der EU, gegen Rassismus und die Errichtung einer "Festung Europa".

Volksbewegungen in ganz Europa (popular movements im Original, der Übersetzer) müssen im Geiste der Kooperation und der Solidarität mit gleichgesinnten Bewegungen im Rest der Welt zusammenarbeiten. Das ist der Grund, weshalb wir, die Volksbewegungen der nordischen Region zusammengekommen sind, um das Bündnis "Gothenburg Action 2001 - GBG2001" zu bilden. Wir haben unsere Kräfte vereinigt, um breite, gewaltfreie Aktivitäten während der schwedischen EU-Präsidentschaft und während des EU-Gipfels in Göteburg vom 14. bis zum 16. Juni 2001 zu organisieren. Wir laden jedermann ein, sich uns in einem internationalen Bündnis anzuschließen. Unser Ziel ist es, Aktivitäten und Demonstrationen zu koordinieren und eine gemeinsame Plattform zu bieten, auf der unterschiedliche Gruppen ihre Positionen vertreten können.

In unserem Bündnis gibt es unterschiedliche Gruppen, die zu einem oder mehreren der folgenden Aspekte arbeiten:

Arbeit: Mehr Rechte für Arbeiter und Arbeitslose. Wirtschaft: Wirtschaftsdemokratie (Economic Democracy) und Nein zur EWU. Frieden: Stoppt die Militarisierung der EU. Unterdrückung und Rassismus: Nein zur "Festung Europa". Öffentlicher Dienst: Der öffentliche Dienst ist keine Ware. Nein zur Ausdehnung der WTO. Umwelt und Gesundheit: Stoppt die Verbreitung der Atomenergie. Unsere Gesundheit und unsere Umwelt sind wichtiger, als kurzfristige Wirtschaftsinteressen und Profite. Landwirtschaft: Für eine ökologisch tragfähige Landwirtschaft. Internationale Solidarität: Fairer Handel. Die industrialisierte Welt muss ihre Umweltschulden an die Dritte Welt bezahlen. Streicht die angehäuften Schulden der Dritten Welt. Solidarität mit dem Osten und dem Süden. Nein zur neoliberalen Diktatur des IWF, der WTO, der EU und der Europäischen Investitionsbank. Föderalismus innerhalb der EU: Nein zur Entwicklung der Vereinigten Staaten von Europa. Nordische Region: Für demokratische Zusammenarbeit mit der wir uns gegenseitig an der Basis inspirieren können. Die Zukunft zurückfordern: Für Solidarität, Gleichheit, die Umwelt und Demokratie!

Plattform angenommen von der nordischen Arbeitsgruppe der "Göteburg-Aktion 2001" (Nordic working group of "Gothenburg Action 2001") auf einem Treffen am 8.10. 2000 in Haus der Solidaritätsbewegungen in Stockholm.

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