Universität

Hochschulbeirat gebildet

Ende Februar hat sich der Hochschulbeirat der Christian Albrechts - Universität konstituiert. Nach Bayern und Hessen hatte auch Schleswig-Holstein mit der Novellierung des Hochschulgesetzes im November 1999 die Bildung von Hochschulbeiräten beschlossen, um für die "Verbindung zwischen Universität und Gesellschaft" zu sorgen. Ob das Gremium in naher Zukunft wirklich Einfluss auf die Hochschulpolitik nehmen kann, bleibt zunächst abzuwarten. An die Beschlüsse des Beirats ist zunächst Niemand gebunden.

Die Zusammensetzung des nun auf Vorschlag des Rektorats der CAU berufenen Beirats lässt schlimmes befürchten. Nicht nur, dass die just beschlossene Satzung zur Bildung des Gremiums, in der es heißt "Der Vorschlag soll einen gleichen Anteil von Frauen und Männern vorsehen" missachtet wurde, auch die ausgewählten Personen dokumentieren, wohin die Reise gehen soll: Neben Gabriele Wachholtz vom gleichnamigen Verlag und Peter Deutschland vom DGB Nordmark wurden Jürgen Heinemann (Chefredakteur der KN), Norbert Gansel (OB) und als Vorsitzender Hans-Heinrich Driftmann (Gesellschafter der Kölln AG Elmshorn und Präsident des Unternehmerverbandes Nord) berufen.

Driftmann ist der Vorzeigeunternehmer des Landes. Er sitzt mittlerweile in allen möglichen Gremien. Im Beirat Ernährungswirtschaft des Landes, dem Aufsichtsrat des Uniklinikums, dem Lenkungsausschuss der Initiative Informationsgesellschaft und dem Beirat der Landesbank Kiel. Der lokale BDI-Fürst und gelernte Psychologe dürfte für die ergebnisorientierte Forschung, die offenbar eingefordert werden soll, der richtige Mann sein. Ganz in dem Sinn, den ein Siemens - Manager vor geraumer Zeit erläuterte: "Bildung ist ja schön, aber Bildung muss zielgerichtet sein. Sachen anbieten, die am Markt nicht ankommen - das kann sich keine Firma leisten."

In einer ersten Pressemitteilung des Gremiums heißt es, "Wir begrüßen die Initiative der Landesregierung, die beiden Universitätskliniken zusammenzuführen und betrachten eine standorterhaltende Bündelung der Kräfte als wichtigen ersten Schritt". Dass die geplante Fusion eine Vielzahl an Jobs kosten dürfte, war keiner Erwähnung wert.

(mk)

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