Gewerkschaftsticker

Nach zweitägigen Verhandlungen haben sich die Gewerkschaft ver.di und die Deutsche Lufthansa auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 58.000 Beschäftigten geeinigt. Danach werden die Löhne und Gehälter rückwirkend zum 1. Februar 2001 um 3,5 Prozent erhöht.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) spricht sich entschieden dagegen aus, den Druck auf Arbeitslose nochmals zu erhöhen. Bereits jetzt gelte nach 6 Monaten Arbeitslosigkeit jede Arbeit als zumutbar, die in Höhe der Arbeitslosenunterstützung entlohnt werde. Schon dadurch könne auf problematische Weise Lohndumping gefördert werden. Damit reagierte der DGB auf Forderungen des Bundeskanzlers, die Arbeitsämter sollten härter gegen Drückeberger vorgehen. Die wirklichen Drückeberger säßen in den Chefetagen, wo bei guter Gewinn- und Wachstumslage mehr Überstunden angeordnet, statt mehr Arbeitsplätze angeboten würden.

GewerkschafterInnen gegen den Trend: Während bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz die gewerkschaftlich organisierten WählerInnen der SPD eine satte absolute Mehrheit bescherten (57 %), würde das Votum der GewerkschafterInnen in Baden-Württemberg für eine rot-grüne Mehrheit (44 % SPD, 8 % Bündnis 90/Die Grünen) reichen und den Republikanern den Wiedereinzug in den Landtag sichern: acht Prozent der Gewerkschaftsmitglieder gaben ihre Stimme der rechtsextremen Partei. Nach Auffassung des GdP-Vorsitzenden Konrad Freiberg ist die Polizei nicht ausreichend für den Kampf gegen Rechts gerüstet, weder personell noch materiell. Freiberg fordert zudem, stärker gegen die Vertreiber von Tonträgern, Computerspielen und Videokassetten mit rechtsextremen Inhalten vorzugehen.

Die IG BAU will in Partnerschaft mit ver.di Arbeitsplätze und Tarifstandards in der Forstwirtschaft schützen. In den vergangenen zehn Jahren ist dort jeder vierte von einst 100 000 Jobs verloren gegangen.

Teilzeitbeschäftigung auf dem Vormarsch! 3,5 Mill. KollegInnen arbeiten heute mehr in Teilzeit als noch vor zehn Jahren. Jeder vierte Beschäftigte jobbt inzwischen in Teilzeit. Die Gesamtzahl aller Beschäftigten hat mit 34,5 Mill. fast wieder das Niveau von 1991 erreicht. Die durchschnittliche Arbeitszeit pro Woche ist seit 1991 für die Vollzeitbeschäftigten von 38,7 auf 37,8 Stunden gesunken. Die durch Krankheit ausgefallenen Arbeitstage verringerten sich um zwei auf 9,3 Tage pro Jahr.

Transnet und Bündnis90/Die Grünen haben in einer gemeinsamen Erklärung die Stärkung des Verkehrsträgers Schiene gefordert. Zwei ihrer Forderungen lauten: dauerhafte staatliche Investitionen in die Schieneninfrastruktur sowie Halbierung der Mehrwertsteuer für den Schienenverkehr.

Gerechtigkeit für die Überlebenden der NS-Zeit: Jetzt! Unter diesem Motto richtet sich ein von der IG Metall initiierter Aufruf sowohl an die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft als auch an den Bundestag. Die UnterzeichnerInnen appellieren u.a. an die Bundestagsfraktionen: "Bestätigen Sie so rasch wie möglich, dass ausreichende Rechtssicherheit besteht. Geben Sie die Gelder auch dann frei, wenn noch einige juristische Fragen im Bereich der Banken zu klären sind. Die Überlebenden der NS-Zeit haben keine Zeit mehr zu verlieren. Täglich sterben mehr als zweihundert. Eine weitere Verzögerung der Auszahlung beschämt unser Land."

(hg)

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