Lokales

Ortsbeirat Wellingdorf/Ellerbek

Klein-Knott diskutierte über Verkehrskonzept Ostufer

Am 4. April tagte der Ortsbeirat Wellingdorf / Ellerbek. Als Gast diskutierte Stadtbaurat Klein-Knott mit 200 anwesenden Bürgerinnen und Bürgern des Ostufers über das neue Verkehrskonzept, welches eine neue Schnellstrasse als Verbindung zwischen B404 / A21 und dem neuen Ostuferhafen vorsieht. Die Trasse soll von der Abzweigung B4 / 404 am Langsee, dem Schwimmbad Katzheide, der GerhartHauptmann-Schule vorbei der Bahnlinie nach Schönberg folgend bis zum Stadtrat-Hahn-Park führen, wo die neue Strasse am bestehenden Ostring angeschlossen werden soll.

Klein-Knott stellte zum Beginn der Veranstaltung klar, dass er zu Einzelheiten des Projektes keine Stellung nehmen wird, schließlich sei sein Dezernat noch in der Vorplanung. Nicht umsonst hatte er dafür gesorgt, dass die ursprünglich für den Frühling terminierte Einwohnerversammlung auf den 17. Oktober verlegt wurde.

Dass die neue Schnellstrasse gebaut werden wird, daran ließ er aber kaum einen Zweifel. Zwar betonte Klein-Knott mehrfach, dass er vom Rat bislang lediglich einen Prüfauftrag für die Strecke habe und dass die Entscheidung über eine Realisierung ausschließlich beim Rat der Stadt liege. Er ließ aber durchblicken, dass es aus seiner Sicht zu der Trasse keine Alternativen gebe und munitionierte schon einmal die Autofetischisten im Rat: Zwar bekannte er "Ich bin ein Schienenfan", doch leider könne die Stadt nicht die Preispolitik der Deutschen Bahn AG beeinflussen. Solange es für Unternehmen attraktiv sei, Güter vom Wasser auf die Strasse statt auf die Schiene umzuschlagen, werde sich die Stadt nicht querstellen können. Mit Blick auf die neue B76 stellte er fest, "auch heute noch ist der Bau von Straßen für eine Stadt positiv". Auch sonst glänzte Klein-Knott mit verbalen Peinlichkeiten. Die Feststellung "Ich bin Architekt. Ich baue gern" lässt mit Blick auf das Verkehrskonzept wie auch auf andere geplante Großprojekte wie beispielsweise den Hotelturm an der Ostseehalle nichts Gutes ahnen. Erheiternd wurde der Abend, als Klein-Knott feststellte, es sei eine Unverschämtheit, wenn seinen Mitarbeitern unterstellt würde, sie würden "Verkehrsströme manipulieren". Dass genau das Aufgabe der Verkehrsplanung ist, scheint er noch nicht ganz begriffen zu haben.

Nicht unerwähnt bleiben darf , dass nicht wenige der anwesenden AnwohnerInnen in seine Argumentationsfalle tappten und die Notwendigkeit von der Bereitstellung von mehr Strassenverkehrsraum gar nicht mehr in Frage stellten. Nach dem St. Florian-Prinzip forderten sie eine verstärkte Nutzung der Werftstrasse durch den Schwerlastverkehr.

(mk)

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