Globalisierung
Schweden:
Am 21.4. fand im schwedischen Malmö eine Demonstration gegen ein Treffen der EU-Finanzminister statt. Veranstalter waren verschiedene linksradikale schwedische Gruppen. Die 1500 TeilnehmerInnen starke Demo war ordentlich angemeldet und genehmigt worden. Kurz vor Beginn der Demonstration entschied die Polizei jedoch eigenwillig und ohne die Demoleitung darüber zu informieren, die Route zu ändern. Schwedische AktivistInnen fassten dies in nachhinein als einen Versuch der Staatsmacht auf, die Demo aufzuspalten und DemonstrantInnen, z.B. durch Einkesseln, leichter festnehmen zu können, was dann auch der Fall war. Nach einigen hundert Metern umringte die Polizei den anarchistischen Block und nahm ca. 200 Personen in Gewahrsam, angeblich wegen des Gebrauchs von Schusswaffen. Die Reaktion der DemonstrantInnen auf die Änderung der Route war eine spontane Sitzblockade auf der Straße, welche schließlich von der Polizei aufgelöst wurde.
Polizeirepression ist in Schweden seit längerem ein Thema, besonders seitdem bekannt ist, dass im Juni große Proteste zu erwarten sind. Schon letztes Jahr wurden zwei kleinere "reclaim the streets"-Straßenfeste in Malmö und Stockholm mit für schwedische Verhältnisse unglaublich massiver Polizeigewalt aufgelöst. Der Staatsapparat hat massiv aufgerüstet und empfiehlt den EinwohnerInnen Göteborgs jetzt schon, wie in Prag, die Stadt wahrend des Gipfels zu verlassen. Wiederum in Malmö hatte die Polizei vor kurzem eine Gruppe dänischer AktivistInnen, die an einer kleineren Demonstration teilnehmen wollten, gleich nach ihrer Ankunft aus dem Zug verhaftet und in Polizeibusse verfrachtet. in Stockholm wurde eine mehrere Meter hohe Mauer vor dem Tagungsgebäude der EU-MinisterInnen errichtet. Zu den Protesten Mitte Juni in Göteborg werden mehrere Tausend PolizistInnen im Einsatz sein. Die Polizeipräsenz wird sich durch die Teilnahme von US-Präsident Bush am Gipfel noch verstärken.
(Zusammengestellt aus dem Internet. Übersetzung sg)