Gewerkschaftsticker

Unter dem Slogan "Verhandeln statt verordnen" startet der DGB gemeinsam mit den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes nach der Sommerpause eine Kampagne zur Stärkung der Verhandlungsrechte von BeamtInnen. Diese waren in der Tarifrunde 2000 faktisch leer ausgegangen.

Nach einer vorgestellten Studie ist Streik auch im kirchlichen Bereich rechtmäßig. Im Auftrag von ver.di hat Dr. Jürgen Kühling, Richter am Bundesverfassungsgericht a.D., die Frage untersucht, ob die Kirchen und ihre Einrichtungen den Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft Arbeitskampfmaßnahmen verbieten können. Die kirchlichen Arbeitgeber hatten das bisher immer behauptet und vor diesem Hintergrund den Abschluss von Tarifverträgen für ihre rund 1,2 Millionen Beschäftigten verweigert.

Der DGB-Bundesvorstand hat Eckpunkte für die geplante Reform der Arbeitsförderung beschlossen: Befristet auf fünf Jahre sollen die Arbeitsämter tarifliche Bildungsprogramme fördern können.Außerdem sollen sie wieder verpflichtet werden, Arbeitslose nur in tariflich entlohnte Arbeitsverhältnisse zu vermitteln. Ferner fordert der DGB, dass SozialhilfeempfängerInnen die Möglichkeit erhalten, an Qualifizierungsmaßnahmen der Arbeitsämter teilzunehmen. Die Absenkung der Arbeitslosenhilfe um drei Prozentpunkte müsse zurückgenommen werden.

Hinrich Feddersen, im ver.di-Bundesvorstand für Finanzdienstleistungen verantwortlich, hat die Deutsche Börse aufgefordert, den Börsenhandel auch an Feiertagen zu öffnen, zurückzunehmen.

Die NGG hat ihren bundesweit ersten Tarifvertrag zur betrieblichen Altersvorsorge abgeschlossen. Für die 55 000 Beschäftigten der Süßwarenindustrie vereinbarte die NGG einen Einstieg in die betriebliche Zusatzrente, in die 0,35 Prozent aus der Tariferhöhung 2001 fließen.

Mit dem Projekt "FiDi.direct" will ver.di gezielt Beschäftigte in Call-Centern von Direktbanken ansprechen. Diese Branche sei bisher weitgehend gewerkschafts- und tarifvertragsfrei, das Gehaltsniveau liege deutlich unter dem der Stammhäuser. Die ca. 220.000 Versicherungsangestellten erhalten ab Juni 2,8 Prozent mehr Gehalt. Für den Monat Mai wurde ein Festbetrag in Höhe von DM 200.- vereinbart. Die Laufzeit des Gehaltstarifvertrages beträgt 13 Monate.

300 mit Stahlrohren bewaffnete Arbeiter des Nylonherstellers Hyosung Corp. (Südkorea)lieferten sich eine Schlacht mit Werksschutz und Management, bei der 200 Beteiligte verletzt wurden. Da die Gewerkschafter dabei offenbar die Fabrik unter Kontrolle brachten, ließ die Geschäftsleitung das Werk schließen. Auslöser war die Versetzung von 14 Arbeitern gewesen, weil deren Arbeit in Zukunft von Maschinen gemacht werden wird.

Mehr als 1000 ArbeiterInnen der Sportartikelherstellerfirmen Asia Garment Co. und Thai-Eng Co. demonstrierten gemeinsam für 10%ige Lohnerhöhung, verschiedene Zulagen, Jahresbonus und kostenloses Mittagessen. 29 Arbeiterorganisationen demonstrierten gemeinsam in Bangkok für die Einführung einer Arbeitslosenversicherung und allgemein bessere soziale Sicherheit, u.a.: Erhöhung des Mindestlohn von 165 Baht/Tag auf 180 Baht/Tag (ca. DM 9/Tag) und Erhöhung der Kinderzulage für ArbeiterInnen.

(hg)

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