Volksfeste

Christopher-Street-Day in Kiel:

Gute Stimmung, wenig Kritik

Ein Hauch von Kieler Woche-Stimmung auch am Wochenende danach: Christopher-Street-Day mit Bratwürsten, Bierständen und Bänken auf dem Asmus-Bremer-Platz. Und natürlich mit dem genialen Tuntenrennen. Schade nur, dass pünktlich zum Startschuss der Regen einsetzt und das Gedränge zu groß ist, um sich den Klamauk in Ruhe ansehen zu können. Der Stimmung tut das jedoch keinen Abbruch: Man feiert unbeschwert und mag nicht an allzuviel Negatives denken.

Justizministerin Lütkes ist zum Mitfeiern gekommen und klopft sich mächtig auf die Schulter: "Mit dem Lebenspartnerschaftsgesetz ist ein wesentlicher Schritt zum Abbau der rechtlichen Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften getan worden." Applaus. Nur ein einsamer Rufer will wissen, was mit den Flüchtlingen ist. Aber, aber! "Die Landeshauptstadt Kiel ist weltoffen und tolerant, dafür steht auch die Kieler Woche" (Applaus), lässt Bürgermeisterin Bommelmann verkünden. Der Schrecken der Sozialhilfeempfänger konnte nicht kommen, man verliest ihr Grußwort.

Dafür hat die Justizministerin den Anwesenden eine frohe Botschaft mitgebracht: "In Schleswig-Holstein wird das Ausführungsgesetz zum Lebenspartnerschaftsgesetz in diesen Tagen dem Landtag zugeleitet." Applaus. War da nicht noch was? Kritik der bürgerlichen Kleinfamilie? Ach was! Die Grünen machen mit der Rettung der Familie Wahlkampf, das Publikum kann daran nichts Anstößiges finden.

Auch von einem Thema, das eigentlich vielen Anwesenden auf den Nägeln brennen müsste, ist an diesem Tag wenig zu hören: Das geplante Streichkonzert quer durch alle Projekte. Das Ministerium wiegelt ab: Noch keine Entscheidung gefallen. Na dann...
(wop)

csd-bild im regen
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