Volksfeste

Schlechte Aussichten für Norbert Gansel

Am Freitag der Kieler Woche hat Gansel die Größen aus Wirtschaft und Politik zu einem Ausflug auf die Kieler Förde eingeladen. Es versprach ein wirtschaftsfreundlicher Nachmittag an Bord der MS "Laboe" zu werden, denn Gegner der Startbahnverlängerung waren an Bord unerwünscht. Der Ausflug begann mit starken Regenschauern und Windböen, aber ab Heikendorf besserte sich das Wetter, und einige Herren und wenige Damen begaben sich an Deck. Ein Blick nach oben verrät Sonnenschein, aber das nächste Unwetter drohte von vorne. Mehrere Gegner des Flughafenausbaus hatten sich mit Segeljachten in der Friedrichsorter Enge breitgemacht, auf den Segeln waren die Transparente unübersehbar.

Spätestens das plötzliche Ausweichmanöver der MS "Laboe" sorgte dafür, dass alle Passagiere nach oben oder an die Fenster kamen, denn ein so scharfes Manöver an den Rand des Fahrwassers ließ mindestens einen Flugzeugträger auf Kollisionskurs erwarten. Am Fahrwasserrand lagen zufälligerweise die schnellsten oder auch mit Hilfsmotor ausgerüsteten Jachten, und so gelang es der Bürgerinitiative gegen den Flughafenausbau noch bis kurz vor Laboe, Gansel mit Transparenten die Aussicht auf die Förde zu versperren. Mit Nebelhörnern wurde gegen die Lärmbelästigung durch Flugzeuge protestiert. Beteiligt waren mehrere Segelyachten, zwei gaffelgetakelte "Oldtimer" aus der vorletzten Jahrhundertwende und ein Trimaran, dem es sogar unter Segeln gelang, mit dem Fördedampfer mitzuhalten. Als besondere Einlage begleitete ein Schlauchboot die Herrschaften noch bis hinter Laboe, wo dann die Transparenthalterung den Belastungen der See nicht mehr standhielt.

Norbert war verärgert: "Man hat versucht, uns den Blick auf das schöne Umland zu versperren". Dirk Hammerich von der Stadt-Union-Kiel kündigte eine Meinungsumfrage (an Bord) zum Thema an, wenigstens die will er gewinnen. Die Startbahngegner waren zufrieden und hatten auch noch einen schönen Segeltörn.(hp)

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