Globalisierung

Genua-Tagebuch

Mittwoch, 18.07. Treffpunkt in Hamburg um 15 Uhr: Es sammeln sich etwa 100 Menschen, darunter Mitglieder von Attac, Linksruck, Anti-Castor-Aktivisten aus dem Wendland, unabhängige Antifas u.a. - auch einige KielerInnen sind dabei. Bereits an diesem Sammelpunkt sind etliche Medienvertreter präsent, u.a. von ZDF, SAT 1 und Stern.

Donnerstag 19.07. Wir sind die ganze Nacht durchgefahren. Bei Sonnenaufgang sammeln sich acht Busse aus Berlin, Köln und Hamburg im Grenzort Weil am Rhein. Wir wollen als Konvoi mit einer großen Gruppe über die Grenze, um im Falle von Probleme aktionsfähig zu sein. Die Kontrolle dauert etwa vier Stunden, sechs Leute werden festgehalten und bekommen ein Ausreiseverbot bis Sonntag, angeblich weil in Deutschland Verfahren gegen sie laufen. Tatsächlich wurden die sechs willkürlich ausgewählt, aus jedem Bus einer. Einige Attac-Leute protestieren mit einem Transparent. "Reisefreiheit?" Daneben eine Bild von Honecker. Ansonsten besteht aber keine Klarheit, was man jetzt tun könnte. Kleine Protestaktion und Pressekonferenz auf der nächsten Raststätte. Kontrolle an der italienischen Grenze (Chiasso) wesentlich nachlässiger, viele Anwohner schauen interessiert, einige winken uns zu. Ankunft in Genua um Mitternacht.

Freitag 20.07.

Das Konvergenz-Zentrum ist ein großes Gelände direkt am Wasser. Im Laufe des Vormittags sammeln sich hier Tausende Demonstranten. Es gibt einen Infopoint, Stände verschiedenster Gruppen, Stadtpläne, Essen und Trinken. Der Sänger Manu Chao hat Tausende Liter Wasser und kistenweise Äpfel für die Demonstranten gespendet.

Tränengas-beschuss

Ab 12 Uhr formieren sich verschieden Demonstrationen, die an verschiedenen Punkten an die rote Zone ran wollen, in der sich die Herrschaften der G8 treffen. Die Straßen sind fast menschenleer, angeblich haben 40% der Einwohner die Stadt verlassen. Größere Polizeieinheiten mit Wasserwerfern haben uns im Blick, halten aber Distanz. Dann in einer engen Gasse der Altstadt stehen wir auf einmal direkt vor dem vier Meter hohen Zaun, dahinter ein Wasserwerfer. Vorne fangen Demonstranten sofort an, am Zaun zu rütteln. Es folgen Wasserwerfer- und Tränengaseinsatz, plötzlich kommen Polizisten mit Knüppeln aus einer Seitenstraße. Rückzug. Auch ein weiterer Versuch, etwa eine Stunde später scheitert: 1500 Demonstranten laufen mit erhobenen Händen gewaltfrei, aber offensiv auf die Polizeiketten zu und drängen sie bis an den Zaun zurück, werden dann aber eingekesselt und nach kurzen Verhandlungen wieder rausgelassen. Zwischenkundgebung. Wir beschließen zu gehen und mal nach den anderen Demos zu schauen.

Wir gehen zurück zum Konvergenz-Zentrum. Davor hat es offenbar schon heftigere Auseinandersetzungen gegeben. Ein Geschäft ist ausgebrannt, umgekippte Müllcontainer auf der Straße, zahlreiche Mannschaftswagen der Carabinieri.

Im Zentrum treffen wir eine Aktivistin, die gerade von den Carabinieri kontrolliert wurde. Sie warnt uns - die Polizisten haben es scheinbar stark auf Deutsche abgesehen. In der italienischen Presse wird in den nächsten Tagen verstärkt über den "Schwarzen Block", Autonome aus Kreuzberg u.ä. berichtet.

Prügelnde Carabinieri

Einige Minuten später gehen wir ungläubig den Corso Torino entlang - sämtliche Müllcontainer sind umgekippt, der Inhalt - Flaschen, Altpapier etc. - hat sich auf der Straße verteilt, der Geruch von verbranntem Plastik hängt in der Luft. Am Ende der Straße ein lichterloh brennender Mannschaftswagen der Polizei, drumherum einige Presseleute und Gruppen von Carabinieri, an denen wir arglos vorbei gehen. Mir ist zwar etwas mulmig, aber wir haben ja nichts gemacht, denken wir uns. Völlig naiv, aber dass bereits zu diesem Zeitpunkt willkürlich verhaftet und zusammengeschlagen wird, ist uns überhaupt nicht bewusst.

Wir wollen zur Demo, aber wie? Überall liegen Tränengaskartuschen. Vor uns kommt jetzt gleich der kleine Platz, etwa 100 Meter weiter an der nächsten Straßenecke, steht schon wieder ein Trupp Carabinieri. Als wir auf den Platz kommen, fällt uns ein Mann auf, der - kaum 15 Meter von uns entfernt - auf dem Boden liegt, Arme und Beine von sich gestreckt, den Oberkörper nackt. Ein Verletzter?

"Der blutet ja am Kopf!" - irritiert starren wir auf den leblosen Körper, glauben für einen kurzen Moment, dass er sich bewegt hat.

Fette Prozente

Außer uns sind noch gut ein Dutzend Menschen auf dem Platz, aber der Mann liegt dort einfach so, niemand ist bei ihm. Wir gehen auf ihn zu, auch ein Fotograf ist jetzt aufmerksam geworden. Aber noch bevor wir die Stelle erreichen, kommen einige Carabinieri von der Seite und riegeln die Stelle mit einer Kette und ihren Schildern ab. Wir weichen zurück, jetzt kommt ein Krankenwagen, einige Sanitäter springen heraus. Im nächsten Moment sehe ich wie der Trupp Carabinieri an der nächsten Ecke eine Person, ich glaube eine Frau, zusammendrischt. Die Person geht zu Boden, aber die Beamten knüppeln ohne Unterlass weiter. Ich denke, dass wir eigentlich schnell hier weg sollten, aber ich bin konsterniert, kann das alles nicht einordnen. Was passiert hier eigentlich? Jetzt ist ein Polizist aufmerksam geworden, kommt auf F. und H. zu - Personenkontrolle. Aha, Deutsche also. Der Beamte schaut noch aggressiver und durchsucht die Taschen der beiden. Trotzdem entscheidet er sich, die beiden laufen zu lassen. Gottseidank! Jetzt aber schnell weg hier!

Dass wir soeben auf dem Platz waren, auf dem die Polizei nur wenige Minuten zuvor geschossen hat und der blutende Mann der tödlich getroffene Carlo Giuliani war, wird uns erst am nächsten Tag bewusst werden, wenn wir diese Bilder erneut in der Zeitung sehen.

Räumfahrzeuge

Über einige Umwege erreichen wir schließlich die Demonstration - die Polizei wird immer offensiver und treibt die Demo vor sich her, über eine Brücke werden wir wieder abgedrängt. Aus weiterer Entfernung sehen wir, wie der Wasserwerfer plötzlich in schnellem Tempo nach vorne prescht, die Demo wird mehrere Kilometer zurück bis zum Stadion getrieben. Wir treffen einen Deutschen, der uns von einem Toten erzählt. Auf die Fahrspur des Radrennstadions sprüht ein Aktivist in meterhohen Buchstaben "Sbirri = Assassini" (Bullen = Mörder), der Sprecher sagt über Megaphon durch, dass man das Stadion jetzt besser nicht verlässt. Draußen würden willkürlich Leute festgenommen. Erst später trauen wir uns dann raus und kommen auch gut zu unserem Camp durch.

Samstag, 21.07.01

Im Camp hängt ein neues Transparent: "We are all Carlo!". Fassungslos sehen wir uns die Bildfolge in den Zeitungen an: Zweimal haben sie geschossen und den Angeschossenen dann noch mit dem Auto überrollt! Unglaublich!

Zwei Slogans prägen die Demonstration an diesem Samstag: "Genova libera!" ("Freies Genua") und noch stärker "G8 - Assassini!" ("G8 - Mörder!"). Trotz des Toten am Vortag ist die Stimmung gut: Die Demonstration ist viel größer als erwartet. 200.000? 300.000? Niemand weiß es genau, aber jeder weiß: Unsere Bewegung ist eine wirkliche Massenbewegung! Man kann uns nicht mehr ignorieren!

Es geht nur im Schneckentempo vorwärts, auf vielen Balkonen stehen alte Frauen, Kinder, ganze Familien, sind begeistert und begießen die jubelnden Demonstranten aus Kannen und Waschschüsseln mit Wasser. Wir wollen weiter nach vorne.

frau mit Schande Vergogna

Je weiter wir kommen, um so angespannter wird die Stimmung. "Assassini!" wird voller Wut den "Sbirri" (Bullen) entgegengebrüllt, die in einiger Entfernung eine Seitenstraße absperren. Einige können sich kaum zurückhalten, die Polizei anzugreifen - es kommt zu Streit mit anderen Demonstranten.

Kurze Zeit später, etwa 500 Meter vom Konvergenz-Zentrum entfernt: Die Polizei hat die Demo gespalten und den hinteren Teil, in dem wir sind, gestoppt. Wir gehen nicht ganz nach vorne, es sind noch etliche Demonstranten vor uns. Ganz vorne gibt es erkennbar Auseinandersetzungen, Tränengas wird in den Zug geschossen und wieder zurückgeworfen, eine dicke, schwarze Rauchwolke ist zu sehen - irgendwas brennt, ein Auto wahrscheinlich.

Die Szene hat etwas surreales: wir befinden uns auf dem Corso Italia, einer langgestreckten, von Palmen gesäumten Uferpromenade. Der Gehweg ist breit angelegt, zum Flanieren und Verweilen.

Es gibt Sitzbänke und Balkone, von denen man einen schönen Blick auf den direkt darunter liegenden Strand hat. Auch in diesem Moment liegen dort etliche Menschen in Badehose und Bikini beim Sonnenbad, ein kleiner Kiosk hat geöffnet. Und kaum hundert Meter weiter explodieren Tränengasgranaten, weiße Rauchschwaden in der Luft - darüber schwebt die ganze Zeit ein Polizeihubschrauber, auch auf dem Wasser sind mehrere Polizeiboote.

blutender Sanitäter Auch viele Sanitäter und Journalisten wurden Zielscheibe der zügellosen Polizeibrutalität.

Wir stehen auf dem Balkon und sehen uns das Ganze etwa eine halbe Stunde lang an; man kann erkennen, dass ein Trupp Carabinieri auf das Gelände des Konvergenz-Zentrum vordringt. Dann geht alles ganz schnell. Plötzlich rennen Hunderte von Menschen zurück und an uns vorbei - wir begreifen zunächst gar nicht, was passiert. Tränengaskartuschen schlagen ein, kommen näher. Wir drängen mit der Masse zurück. Ich versuche noch meine Bezugsgruppe zusammenzuhalten, sehe die Drei im Gewühl, dann verliere ich sie aus den Augen. Ich versuche mir mein Tuch gegen das beißende Tränengas anzulegen, werde im nächsten Moment zu Boden gerissen. Ich rappel mich wieder auf, drehe mich um: entsetzlich! Ich bin plötzlich ganz am Ende des Zuges, hinter mir ist niemand mehr! Vielleicht noch 50 Meter entfernt kommen ein Räumpanzer und Polizisten mit Gasmasken, Schildern und Knüppeln direkt auf uns zu. Mir schießt ein Wort durch den Kopf, "Folter". Das ist das, was heute morgen im Lager erzählt wurde, dass die Gefangenen im Knast auch misshandelt werden. Wenn sie mich jetzt erwischen, werden sie mich nicht "nur" verhaften - sie werden jeden, den sie kriegen fertig machen. Ich habe Angst, Angst, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Um mich herum Panik, Schreien, jeder will nur weg, aber wohin? Auf der einen Seite der Straße ist eine hohe Mauer - keine Chance. Und auf der anderen geht es sechs bis sieben Meter zum Strand runter. Die Masse drängelt sich in der Mitte, ich versuch weiter nach vorne zu kommen, aber ich will die anderen ja auch nicht einfach umrennen - ein schrecklicher Moment. In unmittelbarer Nähe schlägt wieder Tränengas ein, ich bekomme die volle Ladung ab. Kann nichts mehr sehen, kriege keine Luft mehr, die Lunge brennt. Jetzt ist alles vorbei, denke ich, aber irgendwie schleppe ich mich mit der Masse weiter nach vorne. Währenddessen schießt die Polizei ohne Unterlass Tränengas bis weit in die Demo hinein. Zehntausende strömen zurück. Immer wieder kommen uns Krankenwagen entgegen, die Demonstranten gehen zur Seite, um sie durchzulassen. Die Bullen müssen ein Massaker angerichtet haben. Später treffe ich F. wieder - aber wo sind H. und D.?

( F. ist in dieser Situation an einem Rohr die Mauer zum Strand runter geklettert. Eine Frau, die das auch versucht hat, hatte kein Glück: Sie ist gestürzt und hat sich das Becken gebrochen! Etliche hätten in dieser durch den Polizeivorstoß ausgelösten Panik ihr Leben verlieren können! - F. ist dann am Strand entlang gelaufen, im direkten Blickfeld des Hubschraubers und der Polizeiboote, ein freundlicher Bademeister hat ihm dann eine Tür geöffnet, so dass er wieder hoch zur Demo konnte. - D. ist schon von einem Knüppel getroffen worden, konnte sich dann aber in ein Gebüsch retten. Um ihn herum haben die Carabinieri Leute zusammengeschlagen, ihn aber übersehen. 20 Minuten kauerte er voller Angst in diesem Busch, erst dann konnte er unbemerkt raus und kommt am Abend wieder ins Camp.)

Abends im Camp: alle sind erschüttert wegen der Brutalität der Carabinieri und sind froh als endlich auf dem Heimweg in den Bussen sitzen. Viele wollen nur noch weg aus dieser Stadt. Über den Ermittlungsauschuss und Anwälte versuchen wir rauszufinden, was mit H. ist. Irgendwann bekommen wir die Info: er soll im Krankenhaus sein. Am nächsten Morgen wollen wir hin.

Nachts, ca. 2 Uhr 30: Es klopft an meinem Zelt: "Schnell rauskommen, die Bullen haben ein Camp geräumt." In der Mitte des Platzes versammeln sich die wenigen, die noch nicht abgereist sind. Jemand erzählt von dem Massaker, das Polizisten bei der Räumung des Genoa Social Forum angerichtet haben. Wir versuchen eine Diskussion, was bei einer Räumung zu tun wäre. Einige sind für eine Verteidigung, andere meinen, dass das gegen die Übermacht völlig sinnlos wäre.

Aber es ist kaum noch Sachlichkeit möglich, Leute machen sich gegenseitig an, sind mit den Nerven am Ende. Es gibt keine Einigkeit, nur die Gewissheit der Ohnmacht. Es ist mitten in der Nacht, wir sind wenige, es ist niemand da, keine Presse, nicht die freundlichen Anwohner, die Polizei könnte mit uns machen, was sie wollen. Niemand fühlt sich mehr sicher. Mit einem mulmigen Gefühl gehen wir in die Zelte zurück. Es wird eine unruhige Nacht, aber glücklicherweise passiert nichts.

Sonntag, 22.07.01

Wir wollen zum Krankenhaus, fahren ins Zentrum. In der Nähe des Konvergenz-Zentrums stehen Trauben von erregt diskutierenden Bürgern vor den ausgebrannten Geschäften - in der Mitte der Straße hat die Polizei fünf ausgebrannte Autos aufeinander getürmt - sieht fast aus wie ein Mahnmal. Die Atmosphäre ist unangenehm, wir werden misstrauisch beäugt. Wir sind die "Chaoten".

In der Eingangshalle des Krankenhauses sind einige Ärzte und mehrere Polizisten - auch das noch. Sie schauen uns irritiert bis feindselig an. Wir erkundigen uns nach H. Er sei nicht mehr hier, sondern im Gefängnis. Dort sollten wir uns erkundigen. "In jail? But he did nothing!" protestiert F. "Yes. You did nothing, I did nothing. Everybody did nothing." erwidert ein Beamter zynisch. Und wieder dieser noch aggressivere Blick, als er mitbekommt, dass wir Deutsche sind. Wir verschwinden lieber. Zunächst sind wir erleichtert: Wenn H. im Knast ist, wird er nicht so schwer verletzt sein. Zum Polizeirevier aber werden wir nicht gehen - am Ende knasten die uns auch noch ein. Der Ermittlungsausschuss bestätigt uns später, dass es wahrscheinlich genauso gekommen wäre. Bevor wir zurückgehen, wechsle ich lieber noch meine schwarze gegen eine hellere Hose. Auch Ohrring und Halskette nehme ich ab. Jetzt bloß nicht mehr auffallen - die Polizei hat es auf den "Schwarzen Block" abgesehen, überall in der Presse schreiben sie davon. Leute, die "so" aussehen, werden willkürlich festgenommen.

In der Woche nach dem G7,5-Gipfel demonstrierten in Italien Hunderttausende gegen den Polizeiterror in Genua - hier eine Demonstration in Rom - und forderten den Rücktritt des Innenministers.

Nachmittags im Camp: eigentlich glaube ich, dass die Demonstrationen ein großer Sieg für die antikapitalistische Bewegung sind - 200.000 zeigen sehr deutlich, dass die Politik der G8 und das gesamte System immer mehr an Legitimation verlieren. Ich versuche mich damit etwas aufzurichten, aber angesichts des Horrors, den wir erlebt haben, fällt es mir schwer, das subjektiv so zu empfinden. Großartig ist in dieser Situation und an allen Tagen die Solidarität der lokalen Anwohner rund um unseren kleinen Park. Von Anfang an sind sie interessiert zu uns gekommen, haben uns praktische Tips gegeben, sogar Spaghetti u.ä. vorbeigebracht. Am ersten Tag haben einige erzählt, dass Zivilipolizisten in der Gegend aufgetaucht seien und versucht haben, Stimmung gegen uns zu machen - aber sie hätten uns gegen die Polizisten in Schutz genommen. Auch jetzt, nach den Krawallen, all den Sachschäden und massiver Pressehetze - keine Spur von Feindseligkeit. Wie an jedem anderen Sonntag auch sind sie völlig selbstverständlich in ihrem Park, sitzen mitten zwischen den Zelten der "Chaoten".

Montag, 23.07.01

Nach vielen unterschiedlichen Infos wissen wir, dass H. doch im Krankenhaus ist. Der Polizist gestern hat uns einfach verarscht. Wir beschließen Dirk vorzuschicken, der "am wenigsten links" aussieht. Über einen Seiteneingang gelangt er ins Krankenhaus, findet H. schließlich. (Er hat es am Samstag nicht mehr geschafft zu entkommen. Zunächst hat ihn ein Beamter zu Boden gerissen. Als er wieder aufstehen will, schreit, dass er sich nicht wehrt, die Hände hochnimmt, tritt ihn ein Polizist mit dem Stiefel direkt ins Gesicht. Er verliert mehrere Zähne. Vier oder fünf Beamte stehen nun um ihn herum und treten auf ihn ein, er liegt am Boden. Irgendwann lassen die Polizisten von ihm ab, er bleibt liegen, dann kommt der Krankenwagen. Nach einigen Tagen im Krankenhaus wird er wieder entlassen und kann nach Hause. Er wird sich noch etwas auskurieren müssen, aber glücklicherweise wird er wohl keine bleibenden Schäden behalten. Irgendeine Art von Anklage gegen ihn gibt es nicht.) (cg)

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