Globalisierung

"Holstenstraße privatisiert!"

Stop! Benutzung nur gegen Gebühr! Heute am Freitag, den 20.07.01 ging die Holstenstraße in den Besitz der MEGAKOHLE-Consulting GmbH & Co. KG über. Entsprechend den allgemeinen Vereinbarungen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) wurde der bisher öffentliche Raum von der Stadt Kiel privatisiert."

Basta-Aktion 1

Anlässlich des Gipfeltreffens in Genua haben 15 Menschen von "Basta! Kieler Bündnis gegen Neoliberalismus" die PassantInnen der Holstenstraße mit einem regionalen Bezug zu der Politik der G8-Staaten konfrontiert:

Deren Politik stellt sich in Kiel nämlich z.B. so dar: Verkauf der Kieler Wohnungsbau-Gesellschaft und der Stadtwerke, Privatisierungspläne für Krankenhaus und Theater.

Basta-Aktion 2

Mittig der Fußgängerzone befand sich eine Schranke, welche nur gegen ein kleines Entgeld geöffnet wurde, soweit die Menschen nicht glaubhaft ihren Willen zum Konsum in den dortigen Geschäften bekundeten. Links und rechts von der Schranke standen Mitarbeiterinnen des Unternehmens "MEGAKOHLE" mit einer Informationsschrift.

Sobald das Faltblatt geöffnet wurde, war klar, worum es uns ging: Es informierte über die Auswirkungen des Neoliberalismus auf die Umwelt und die G8-Staaten selbst, ihre Aufrüstung, die Schuldenspirale der ärmsten Länder, den Umgang mit Flüchtlingen und den Aufbau eines Apparates zur Unterdrückung der Gegner am Beispiel des EU-Gipfels in Göteborg.

Die "Basta"-AktivistInnen hatten sich fein angezogen, passten in das Bild des fiktiven Unternehmens und erhielten so eine sehr vielschichtige Resonanz auf ihre Aktion:

Es gab viele, etwas misstrauische aber neugierige, kurze Begegnungen, teils mit ernst gemeinter positiver Resonanz und Erfolgswünschen für das neue Unternehmen, teils auch Ignoranz oder Abwehr, da mensch von Privatisierung nichts wissen wollte.

Bei dieser Aktion präsentierte ein "seriöses Unternehmen" lautstark seine Leistungen.

Mit dieser Groteske als Gegendarstellung zur üblichen Behandlung in den Medien setzte Basta auf mitdenkende, verantwortungsvolle Menschen, die noch erreichbar sind.

Brüche innerhalb der gewöhnlichen Bilder des Alltags sollten aufmerksam machen, Kontakt ermöglichen und zum Nachlesen anregen.

(M.Kn., F.T.)

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