Gewerkschaftsticker

Die ver.di-Jugend protestiert gegen Verurteilung von Hannes Heine in Göteborg .Die Jugendlichen in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di protestieren gegen die Verurteilung ihres Kollegen Hannes Heine am 2. August 2001 im schwedischen Göteborg. Das Urteil müsse überprüft und Heine freigelassen werden. "Zur Demokratie gehören der Respekt vor anderen Meinungen und die Demonstrationsfreiheit", sagte Sinan Öztürk, Vorsitzender der ver.di-Jugend.

Die Arbeitsämter gehen schärfer gegen Arbeitslose vor, die angeblich zumutbare Arbeit nicht annehmen. Die Bundesanstalt für Arbeit bestätigte Medienberichte, nach denen bis Juni für ca. 15 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr aus diesem Grund Sperrzeiten verhängt wurden. VertreterInnen von Arbeitsloseninitiativen beklagten, dass die Zumutbarkeit immer weiter nach unten geschraubt werde. Qualifikation und Erfahrung zählten nicht mehr, häufig würden die KollegInnen in Niedriglohnbereiche abgedrängt.

Die Gewerkschaften IG Metall und IG Bergbau, Chemie, Energie haben die Unternehmer erneut zum Abbau von Überstunden aufgefordert. IG-Metall-Vize Peters sagte, würde nur ein Drittel der Überstunden abgebaut und ein weiteres durch Freizeit ausgeglichen, könnten bis zu 700.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

General Motors (GM) und der Euro-Betriebsrat haben in einem Rahmenvertrag vereinbart, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen in Großbritannien geben wird. Europaweit hatten Beschäftigte von GM gegen die Schließung des Produktionswerks Luton in England gestreikt. Die Proteste haben sich gelohnt.

Eine Betriebsvereinbarung gegen Gewalt und Diskriminierung haben Vorstand und Betriebsrat unterzeichnet. Das Abkommen ist eine der ersten konzernweiten Betriebsvereinbarungen und schließt Töchter wie Opel Eisenach und die Opel Bank ausdrücklich mit ein.

Zuerst verzichteten drei Viertel der Mitarbeiter des Computerherstellers Hewlett-Packard (HP) für vier Monate auf zehn Prozent Gehalt, dann kündigte die Konzernspitze in den USA an, dennoch Arbeitsplätze abzubauen. Die IG Metall warnt Beschäftigte deshalb vor solchen Verzichtserklärungen.

Am 1. August 2001 haben sich die Philips Semiconductors GmbH und die die IG Metall geeinigt: Die IG Metall-Tarifverträge gelten weiter. Ursprünglich wollte das Unternehmen mit seiner Halbleiter-Fertigung vom Metall- zum niedrigeren und angeblich flexibleren Chemietarif wechseln.

Der Chip-Hersteller Infineon will weltweit 5000 Stellen streichen - das ist mehr als jede sechste. In Deutschland sollen bis zu 1500 Stellen auf der Streichliste stehen.

Deutsches SportFernsehen und Plazamedia lehnen Aufnahme von Tarifverhandlungen ab. Das Gespräch war kurz und die Atmosphäre eher frostig: Nach exakt zwei Minuten lehnte der Geschäftsführungsvorsitzende des Deutschen SportFernsehens (DSF), Stefan Ziffzer, bei einem Gespräch mit ver.di am 7. August 2001 in Ismaning bei München die Aufnahme von Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Unternehmens ab. Den Hinweis auf Forderungen aus der Belegschaft nach transparenten und kalkulierbaren Regelungen der Arbeitsbedingungen wies Ziffzer zurück. Wem die Arbeitsbedingungen beim DSF nicht passten, habe ja die Auswahl unter weiteren 25 Medienunternehmen in Ismaning und Unterföhring.(hg)

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