Am Dienstag, 23.10.2001, um 20 Uhr wird in der Pumpe die Lebensgeschichte des Todeskandidaten Mumia Abu Jamal, bekannt als Ex-Black-Panther, Journalist und Autor, von Jürgen Heiser und Michael Schiffmann vorgestellt und erzählt. Ferner werden Ausschnitte aus dem Film "Unschuldig bis zum Beweis des Gegenteils" gezeigt. Seit fast 20 Jahren sitzt er in den USA in der Todeszelle.
Die Geschichte des revolutionären Aufbruchs der 60-er und 70-er Jahre der USA findet sich in dem Engagement Abu Jamals wieder. Er war Mitglied der Black Panther Party, für die er als Redakteur arbeitete. Ferner arbeitete er als Radiojournalist und ist bekannt geworden als scharfer Kritiker des Rassismus von Polizei und Politik. Am 9.12.1981 kommt er dazu, als ein Polizist seinen Bruder misshandelt. Es fallen Schüsse, Mumia Abu Jamal wird schwer verletzt, der Polizist stirbt durch die Hand eines Fremden. Abu Jamal wird als Verdächtiger verhaftet und 1982 mit Hilfe manipulierter Zeugenaussagen zum Tode verurteilt. Seitdem sitzt er in Haft und wartet auf seine Hinrichtung.
Seit ca. 1999 ist das Geständnis des Berufskillers Arnold Beverly, den Polizisten Daniel Faulkner erschossen zu haben, der Justiz bekannt. Nunmehr wartet Abu Jamal auf die Entscheidung eines US-Bundesgerichts in Philadelphia über den Antrag auf Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Haft. Wer die aktuellen Auseinandersetzungen in Philadelphia und den übrigen USA um die Allianz zwischen organisierter Kriminalität und korrupter Teile der Polizei und Justiz verfolgt, der weiß, dass die Anerkennung des Geständnisses einen Sumpf aufdecken würde, den man mit Abu Jamals Hinrichtung hofft, unter dem Deckel halten zu können.
Veranstalter: Buchhandlung Zapata, AVANTI - Projekt undogmatische Linke und Rote Hilfe Kiel