Gewerkschaftsticker

Erklärung des Bundesvorstandes des DGB zu den Terrorangriffen in den USA. Entsetzen und Abscheu erfüllt die Menschen in Deutschland angesichts der fürchterlichen Terroranschläge in den Vereinigen Staaten. Wir trauern um die Opfer. In Gedanken sind wir bei den Menschen in Amerika. Unser Mitgefühl gehört dem ganzen amerikanischen Volk und besonders allen, die durch diese Katastrophe Angehörige und Freunde verloren haben.Wir verurteilen diesen unfassbaren Terror, für den es keine Rechtfertigung gibt. Wer immer diese Verbrechen begangen und zu verantworten hat, muss zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden.
Die deutsche Wirtschaft sieht die Terroranschläge in den USA als "Herausforderung" an. In einer gemeinsamen Erklärung aller Spitzenverbände hieß es "Gerade unser Land braucht den freien Welthandel" Gerade jetzt gilt es "mutige Zeichen" für das globale Engagement der deutschen Wirtschaft zu setzen. (BDI,BDA,DIHK und ZDH)
Als Vertreter verschiedener Organisationen der US-Botschaft in Seoul einen Protest gegen Kriegsvorbereitungen überbringen wollten, sind nach Auseinandersetzungen 14 Leute von einer Hundertschaft Riot-Polizei festgenommen worden. Die Erklärung bekundet Trauer über die Opfer der Anschläge in New York und Washington und stellt fest: "Wir können unser Gesicht nicht von der Tatsache abwenden, dass der Terror vom 11. September das Resultat der antihumanen, unmoralischen und gegen den Frieden gerichteten Außenpolitik der herrschenden Macht USA ist". Außerdem wurde von den Teilnehmern der Delegation bemerkt, dass koreanischen Bediensteten nach den Anschlägen der Zutritt zu den Einrichtungen der USA in Korea verwehrt wurde. "Sind die Koreaner jetzt als potentielle Terroristengruppe verdächtig?". Zu den Organisationen, die die Erklärung unterschrieben haben, gehören der Gewerkschaftsdachverband KCTU und die People's Solidarity for Social Progres, eine der einflußreichsten NGOs.
Die Gewerkschaften DGB, DAG, Beamtenbund und der Christliche Gewerkschaftsbund haben seit 1991 ca. ein Drittel ihrer Mitglieder verloren. 1991 waren ca. 13,9 Millionen KollegInnen in den Gewerkschaften organisiert. Der DGB hat sich mit Blick auf die anstehende Tarifrunde 2002 gegen weitere Lohnbescheidenheit ausgesprochen."Die jahrzehntelange Lohnzurückhaltung hat nichts gebracht", sagte DGB-Vorstandsmitglied Putzhammer. Die Kaufkraft je Arbeitnehmer - also der reale Nettolohn - ist seit 1980 um 0,4 % gesunken. Die realen Nettogewinne der Unternehmen stiegen um 96,5%.
BDI-Chef Rogowski fordert von der Bundesregierung deutliche Maßnahmen zur Deregulierung des Arbeitsmarktes. Rogowski mahnte u.a. eine Reform der Arbeitslosen- und der Sozialhilfe an. Darüber hinaus seien moderate Lohnrunden " noch über viele Jahre hinweg" notwendig, sagte Rogowski. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) appelliert zusammen mit gesellschaftlichen Gruppen (wie Brot für die Welt, Misereor, BUND und Kairos Europa), mit der IG Metall und globalisierungskritischen Initiativen (zum Beispiel ATTAC und WEED) an den Bundeskanzler, sich für die Einführung einer Devisenumsatzsteuer ("Tobin Tax") einzusetzen. Dieses Anliegen ziele auf eine Stabilisierung des globalen Finanzsystems.
Im deutschen Banksektor setzt sich der Arbeitsplatzabbau fort. Die Dresdner Bank will weitere 1300 Arbeitsplätze abbauen. Nach den bis- herigen Plänen sollten bis Ende 2003 rund 5000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Commerzbank erwägt rund 10 % ihrer 39.000 Stellen zu streichen. Bei der Deutschen Bank stehen ca. 12.000 Arbeitsplätze zur Disposition. (hg)

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