Gewerkschaftsticker

Die IG-Metall hatte sich letzte Woche für die sofortige Beendigung der Luftangriffe auf Afghanistan ausgesprochen und warnte vor einem Kadavergehorsam gegenüber Amerika. Kriegskanzler Schröder hatte die Kritik der Gewerkschaft an der Kriegspolitik der USA und ihrer Verbündeten in scharfer Form zurückgewiesen. "Schuster, bleibt bei euren Leisten. Die IG Metall solle sich gefälligst um die Belange ihrer Mitglieder kümmern und nicht in die Außenpolitik einmischen, denn davon habt ihr keine Ahnung", sagte Schröder in Peking. IG-Metall Vize ,Peters, wies die Ablehnung der Metall-Forderung nach einem Angriffsstopp durch Schröder scharf zurück. "Die Gewerkschaften ließen sich nicht den Mund verbieten. Krieg und Frieden waren und bleiben ein zentrales Thema der Arbeiterbewegung", so Peters.

Das Bodenpersonal der LTU ist nach Angaben der Betriebsräte bereit bis 2004 auf 5 Prozent des Gehalts zu verzichten. Außerdem werden den MitarbeiterInnen in diesem Jahr das Weihnachts- und in den kommenden zwei Jahren das Urlaubsgeld sowie die Mitarbeiterbeteiligung gestrichen. Lufthansa-Chef Weber hat vor noch schwereren Zeiten für die Fluglinien gewarnt und die Gewerkschaften ver.di und Cockpit aufgefordert, auf Löhne zu verzichten und den Arbeitszeitverkürzungen zuzustimmen.

Bei den Tarifrunden 2002 haben die ArbeitnehmerInnen nach Angaben des DGB deutlichen Nachholbedarf. Bei den Lohnerhöhungen müssten die Produktivitätssteigerungen und die Inflationsrate berücksichtigt werden, sagte Engelen-Kefer. Die Arbeitgeber wünschen dagegen Nullrunden bei mehrjährigen Laufzeiten bzw. Tarifverträge mit "Nachschlag".

Arbeitsminister Riester will der Bundesanstalt für Arbeit grünes Licht für die Ausgabe von weiteren 10.000 Green Cards an ausländische KollegInnen geben. Seit Einführung der Green Cards sind bisher 10.0054 GC vergeben worden.

Nach Ansicht des "Chefvolkswirts" der Deutschen Bank, Walter, sind bei den Banken in den nächsten zehn Jahren bis zu einem Drittel aller Arbeitsplätze in Gefahr.

Die Deutsche Bank hat letzte Woche angekündigt, zu dem bereits angekündigten Abbau von 2600 Stellen bis 2003 weitere 4500 Arbeitsplätze streichen zu wollen. Betriebsintern laufen bereits Planungen den Abbau auf 15.000 KollegInnen zu steigern. Die Deutsche Bank begründet den Arbeitsplatzabbau mit deutlichen Gewinnrückgang. Der Überschuss in den ersten neun Monaten betrug "nur" 2,75 Mrd. EURO. In den letzten Tagen hatten weitere Großbanken drastischen Arbeitsplatzabbau angekündigt. Die Hypovereinsbank will 9100, die Commerzbank 3400 und die Dresdner Bank 3400 Stellen streichen.

Der Axel Springer Verlag will jeden zehnten Arbeitsplatz streichen. Der Verlag hat deshalb ein umfassendes Rationalisierungsprogramm beschlossen. Von den Einsparungen sollen alle Bereiche betroffen sein.

Der französische Telekomausrüster Alcatel hat den Abbau von weiteren 10.000 Arbeitsplätzen angekündigt.

Die IG-Metall will die privaten Krankenversicherungen abschaffen. " Entweder ich bekenne mich zu dem solidarischen Prinzip der Krankenversicherung oder ich lasse es", sagte Horst Schmitthenner. Nur noch ca. 90 Prozent der Erwerbstätigen sind noch in den gesetzlichen Krankenkassen. (hg)

LinX-Startseite Inhaltsverzeichnis