Antimilitarismus

Weltweite Proteste ...

Anti-Kriegsbewegung globalisieren, Part 2

Belgien: Am 19.10. fand ein "kleiner" EU-Gipfel im belgischen Gent statt, um die große Zusammenkunft am 14. bis 16.12. in Brüssel vorzubereiten (höchstwahrscheinlich fahren übrigens Busse aus Kiel - keep your eyes open!). Anlässilich dieses informellen Gipfels wurde von der antikapitalistischen Jugendorganisation International Resistance ein Schülerstreik, in der Stadt auf die Beine gestellt, an dem sich 2.500 Leute lautstark beteiligten, um ihre Vision von einem anderern Europa zu verdeutlichen. Abends fand die Demo der Gewerkschaften statt, schon am Nachmittag der Protest der NGOs und linken Gruppen. Insgesamt beteiligten sich am "O19" in gent 10.000. In der Kleinstadt Krtrijk wurde es geschafft, dass der sozialdemokratische Gewerkschaftsbund ABVV zu Protesten gegen das Treffen der EVP, den europäischen Christdemokraten aufrief. Berlusconi, Schüssel, Aznar und Luxemburgs Juncker hatten sich in der Stadt getroffen und wurden von 300 wütenden GewerkschafterInnen, AntirassistInnen, AntikapitalistInnen, FriedensaktivistInnen und SozialistInnen empfangen. Auch in Antwerpen gab es eine Demo gegen das Europa der Banken und Konzerne und gegen den Krieg mit 150 Teilnehmerinnen, auch in einigen anderen Kleinstädten gab es Proteste.

Florenz, Italien: Vom 20. bis 21..10. fand in der italienischen Stadt die nationale Konferenz der sozialen Zentren statt. Mehrere tausend nahmen an Diskussionen und Arbeitsgruppen teil. Es wurde unter anderem berichtet, dass am 10.11. in Florenz eine Anti-Kriegs-Demo stattfindet ,zum gleichen Zeitpunkt, als Silvio Berlusconi nebst Regierungspartien zu einer Kundgebung für den Krieg aufruft.

Amsterdam, Niederlande: 10.000 demonstrierten in der niederländischen Hauptstadt gegen den Krieg, soviel wie seit 1994, dem Jahr der Proteste gegen EU-Gipfel, nicht mehr.

Oulu, Finnland: Am 24.10. fand eine Friedensprozession in der Stadt statt an der 200 teilnahmen. Aufgerufen hatten die lutheranische Staatskirche, die orthodox-christliche Kirche und die islamische Gemeinde.

Lahore, Pakistan: Die Labour Party Pakistan (s.a.Interview in diesem Heft) rief zu einer Strassenkundgebung in einem Viertel von Lahore auf, an der 200 Leute, vorwiegend Arbeiterinnen der umliegenden Fabriken, teilnahmen. Es sprachen verschiedene Vertreter der Lpp, u.a. Moeen Nawaz Punnu, Vorsitzender der Lpp in Lahore, der die Notwendigkeit einer unabhängigen Arbeiterpartei hervorhob, und sich sowohl gegen den Islamismus als auch gegen den US-Imperialismus und die Politik Pervez Musharrafs aussprach. Dann sprach Azra Shad, Generalsekretär der Partei in Lahore. Er klagte vor allem die Situation der Frauen an, die von den Fundamentalisten die völlige Entrechtung, vom Kapitalismus Ausbeutung und Unterdrückung zu erwarten hätten. Schliesslich beendeten die Worte Faruq Tarigs, Vorsitzender der LPP die Kundgebung. Er verurteilte den Terrorismus, sagte aber gleichzeitg, dass das Blut der von den USA getöteten Afghanis "genauso rot sei wie das der Opfer der Anschläge in New York." Er skizzierte die innenpolitische Lage Pakistans nach zwei Jahren Militärregime, die geprägt ist von Arbeitslosigkeit und horrender Inflation. Verursacht auch dadurch, dass Mushharaf sich nur allzu willig den Diktaten von IWF und Weltbank unterworfen habe. Er rief abschliessend zum Widerstand gegen Musharraf und den US-Imperialismus auf. Auf der Kundgebung gesichtet wurden auch einige oppositonelle Mitglieder der sozialdemokratischen Pakistan Peoples Party ,die ihren Unmut mit der kriegsbejahenden Linie ihrer Parteiführung äußerten.

Oslo, Norwegen: 1000-1500 nahmen an einer Demonstration gegen den Krieg teil, zu der u.a. die linkssozialdemokratische Sozialisitische Linkspartei aufgerufen hatte.

Indien: In allen grösseren Städten Indiens fanden Protestdemonstrationen gegen den Krieg statt, an denen sich Hunderttausende beteiligten, die grössten davon in Neu-Delhi und Kerala. (to be continued... (sg)

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