Mitteilungen des ZK

Eine Antwort

Wie bereits in der letzten Ausgabe erwähnt, hat uns eine Abokündigung von jhh erreicht, die er gleichzeitig kopiert und in der Kieler Szene verteilt hat. Wir wollen im Folgenden auf einige seiner Kritikpunkte eingehen. Da sein Schreiben ziemlich lang ist und wie gesagt bereits anderweitig verteilt wurde, beschränken wir uns darauf, nur jene Auszüge zu zitieren, auf die wir uns beziehen. Interessenten können den vollständigen Text per Email unter artikel@sozialismus-jetzt.de anfordern. jhh schreibt: "2. Als Diskussionsorgan ist die LinX für mich nicht erkennbar, ich möchte daher alle (!) mir erkennbaren Diskussionen des verfließenden Jahres in Erinnerung rufen: a. Ich erinnere an den Abgang zweier Redaktionsmitglieder cs und jm nach der 'Diskussion' in 09/01 und 10/01, die dazu mindestens eine Erklärung abgegeben haben."

Es hat in der Tat eine Erklärung der beiden gegeben, die aber nicht zur Veröffentlichung in der LinX bestimmt war. Aus eben diesem Grunde haben wir sie auch nicht abgedruckt. Da die ganze Auseinandersetzung zumindest für die seinerzeit verbliebenen Redaktionsmitglieder nur sehr schwer nachvollziehbar und mit allerlei persönlichen Verletzlichkeiten verbunden war, sahen wir uns nicht in der Lage, den Zwist in verständlicher Weise öffentlich zu machen.

Weiter meint jhh unter "b", "eine Diskussion über die Vorgänge während des EU-Gipfels in Göteborg" sei mit einer "fadenscheinigen Ehrenerklärung abgewürgt" worden: "Die desperad@s schrieben in 14/01 u.a.: 'Der Autor berichtete, dass im Hvitfeldska Gymansium in der Innenstadt gewaltfreie Gruppen ihren Protest vorbereiteten. Dies ist falsch! Diese Schule wurde von Gruppen mit sehr unterschiedlichen politischen Ausdrucksformen als Treffpunkt und Informationszentrum genutzt.' Dies war ein konkreter Vorwurf und hätte als solcher beantwortet werden müssen." Wir halten das nicht für einen konkreten Vorwurf, sondern eine ziemlich unlogische Aussage, es sei denn, man sieht gewaltfreie Gruppen nicht als einen Bestandteil der "Gruppen mit sehr unterschiedlichen politischen Ausdrucksformen" an.

Der Autor listet noch drei weitere Fälle auf, in denen er uns mangelnde Diskussionsbereitschaft vorwirft. Recht müssen wir ihm zumindest in soweit geben, als dass wir es im vergangenen Jahr oftmals nicht geschafft haben, die Leserinnen und Leser adäquat über unsere Internas zu informieren. Auch hier stoßen wir, wie in manchen anderen Fällen, immer wieder an die Grenzen unserer Kapazitäten. Wir merken allerdings auch an, dass unserer Ansicht nach LinX sich nicht hauptsächlich um sich selbst bzw. den Nabel der linken Szene drehen, sondern sich vor allem mit der Kritik der bestehenden Zustände befassen sollte. Aber auch da, daraus haben wir nie einen Hehl gemacht, hat das Blatt leider große Lücken, die zu füllen wir nur immer wieder einladen können.

In einem weiteren -- dem längsten -- Punkt unternimmt jhh schließlich den Versuch, eine politische Schublade für uns zu finden: "Als ganzes steht LinX für ein lokales ATTAC-Unterstützungsblatt, wenngleich ATTAC in Kiel offiziell Basta! heißt und Teile der Redaktion diese Einordnung wahrscheinlich einseitig finden werden." Ohne diese nicht weiter belegte Gleichsetzung zu begründen, schlägt der Autor im folgenden einen weiten Bogen von Pax Christi bis Zimbabwe, um seine Kritik an ATTAC und damit Basta! und damit LinX zu untermauern. Leider müssen wir jhh enttäuschen: Die Schublade ist zu klein für die siebenköpfige Redaktion. Wir werden darauf als Redaktion nicht antworten, da unsere Einschätzungen der Bedeutung und des Characters ATTAC divergieren. jhh mag das für "eine scheinbare politische Richtungslosigkeit" halten, die "dabei ... Programm (ist), und zwar ein kleinbürgerliches." Wir sehen darin eher ein Abbild der gegenwärtigen Meinungsverschiedenheiten in der Linken. Unsere Kapazitäten sind begrenzt, aber vermutlich wird in einer der kommenden Ausgaben von einzelnen Redaktionsmitgliedern auf diese Diskussion eingegangen werden. Die Redaktion

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