Atomkraft

Greenpeace:

Störfall im AKW Brunsbüttel

Rund zwei Monate nach der Leckage einer Kühlleitung im AKW-Brunsbüttel ist die Ursache für den Unfall am 18.2. gefunden worden. Der Grund: eine abgerissene Kühlleitung. Der Kraftwerksbetreiber HEW bestätigte Greenpeace, dass der heute entdeckte Leitungsabriss durch eine Wasserstoffexplosion im Sicherheitsbehälter des Reaktors verursacht worden sein könnte. Die abgerissene Kühlwasserleitung führt unmittelbar in den Reaktordruckbehälter, den sensibelsten Bereich des Atomkraftwerkes. Der betroffene Kühlkreislauf wird zum Herunterfahren des Reaktors benötigt.

"Hier haben wir es mit einem schweren Störfall zu tun", sagt Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler. "Die Betreiberfirma HEW handelt unverantwortlich, wenn erst zwei Monate nach der mutmaßlichen Explosion das Leitungssystem des Reaktors Brunsbüttel untersucht wird. Ein Leitungsabriss im Kühlsystem ist nur einen kleinen Schritt von einem gefährlichen Unfall mit nicht abzuschätzenden Folgen entfernt". Das AKW Brunsbüttel ist bekannt für ständige Probleme im Leitungssystem.

Die jüngste "Fehlzündung" der Atomindustrie unterstreicht, dass den Konzernen Profite wichtiger als Sicherheit sind. Trotz Störfall lassen die Betreiber das Atomkraftwerk aus Kostengründen weiterlaufen. Greenpeace fordert, dass Brunsbüttel abgeschaltet bleibt und das HEW-Management des AKW’s zur Verantortung gezogen wird.

Greenpeace-Presseerklärung vom 18.2.2002

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