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Plön:

Feuerschutz für Grüne "Frontfrau"

Im Wahlkreis Plön-Neumünster können Die Grünen kaum Kompaniestärke vorweisen. Anfang Februar rückte die Basis in kleiner Zugstärke an: 14 Mitglieder versammelten sich im Restaurant "Feuerstein", die einzige Kandidatin Angelika Beer eingeschlossen, zur Wahlversammlung. Die – von drei BKA-Leibwächtern flankierte – "Verteidigungsexpertin" der grünen Bundestagsfraktion, wurde verbal heftigst wegen ihrer Haltung zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan attackiert. Kritisiert wurde auch die "Zelebrierung" ihrer Beziehung zum Oberstleutnant Peter Matthiesen in Gazetten wie Bild, Welt und Bunte. angelika beer Letzterem Blatt war zu entnehmen, dass die publizistische Offensive in Liebesdingen offensichtlich auf Anraten der Moderatorin Sabine Christiansen erfolgte. Der Offizier dient als Militärattaché an der deutschen Botschaft in Mazedonien. Angelika Beer hat ihn im Rahmen ihrer Truppenbetreuung auf dem Balkan kennengelernt.

Die fortlaufenden Destabilisierungsaktionen auf dem Balkan – durch Unterstützung ethno-religiöser Banditentruppen wie UCK, nebst grüngetragenen Angriffskrieg der NATO gegen die Bundesrepublik Jugoslawien – spielte in der Kritik an der Grünen-Bundestagsfraktion und deren "verteidigungspolitischen Expertin" keine Rolle. Grundsätzliches zu diskutieren scheint, in der vormals "radikalpazifistischen" und "basisdemokratisch" verbalradikal "Sofortiges" oder "Raus aus" fordernden Partei, nicht angesagt zu sein.

grietje bettin

Nachdem den Gefühlen – und der Kritik an dem mangelnden Arbeitsethos der Kandidatin – freier Lauf gelassen wurde, konnte Angelika Beer gewählt werden. In der ersten Abstimmung wurde die erforderliche absolute Mehrheit für die einzige Kandidatin nicht erreicht. Nach dem Patt gab es im zweiten Wahlgang acht Stimmen für die Nominierung der "Frontfrau" als Direktkandidatin für den Wahlkreis. Zusammen mit den zwei Enthaltungen, gab der Plöner Trupp der grünen "Frontfrau" reichlich Feuerschutz für den Parteitag am 27. April. Dort wird entschieden, wer auf den – für ein Bundestagsmandat voraussichtlich einzig aussichtsreichen – ersten Platz der Landesliste kommt. Angelika Beer möchte die Landesliste zum vierten Mal anführen. Eine Gegenkandidatur wurde angemeldet: Die Junggrüne Grietje Bettin, aus dem Flensburger Wahlkreis, will sich gleichfalls als "Frontfrau" bewähren. Im Bundestag stimmte die Abgeordnete, die 2000 für den jetzigen Landesumweltminister Klaus Müller einrückte, schon mal vorsorglich für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Als Lösung der Konkurrenzsituation zwischen den beiden Grünen-Frauen wird diskutiert: Zwei "Frontfrauen" als Doppelspitze, womit ein Grüner mit Glied auf einen, nicht sehr aussichtsreichen, Platz ins Glied zurücktreten müsste! (W. Jard)

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