Auf das Asylbewerberheim in der Kaiserstraße wurde in der Nacht zum Freitag ein Brandanschlag verübt.
Viele der 30 Bewohner mußten von der Feuerwehr über eine Drehleiter in Sicherheit gebracht werden.
Einen fremdenfeindlichen Hintergrund vermutet die Polizei nicht.
Gestern morgen um 4.38 Uhr schrillte in der Rettungsleitstelle der Alarm: Aus dem Asylbewerberheim in der Kaiserstraße wurde ein Feuer gemeldet.
Die Rendsburger Feuerwehr war bereits wenige Minuten später am Ort des Geschehens. Für die meisten der etwa 30 Bewohner des dreistöckigen Hauses war der Fluchtweg zu diesem Zeitpunkt bereits versperrt, weil das Treppenhaus stark verqualmt war.
Über eine Drehleiter und mit Fluchthauben wurden die nur notdürftig bekleideten Menschen schließlich ins Freie geleitet.
Verletzte gab es nach Angaben der Polizei bei der dramatischen Rettungsaktion nicht. Die Asylbewerber wurden vorübergehend in einem benachbartem Gerätehaus des Kreises untergebracht und betreut. Mit der Rückkehr in das Haus mussten sie bis zum Mittag warten, weil die Spurensicherung der Kriminalpolizei so lange andauerte.
Die einzelnen Wohnungen wurden durch das Feuer nicht in Mitleidenschaft gezogen, der Sachschaden ist gering.
Nach den ersten Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass das Feuer durch Brandstiftung entstanden ist, weil mehrere Brandherde im Keller und im Eingangsbereich entdeckt wurden.
Über die genaue Anzahl der Brandherde und die genauen Umstände aber wollte sich Polizeisprecher Dirk Voß aus "ermittlungstaktischen Gründen" nicht äußern.
"Die Kollegen haben das Haus gründlich nach möglichen Spuren abgesucht und die Bewohner befragt" sagte Voß, "Hinweise auf auf den oder die Täter aber gibt es zurzeit noch nicht."
Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund des Feuers liegen der Polizei ebenfalls nicht vor. "Zurzeit gehen wir nur von einer Brandstiftung aus, da sonst übliche Hinweise wie beispielsweise Hakenkreuzschmierereien fehlen", sagte Voß gegenüber der LZ.
(Netzwerk Asyl Rendsburg veranstaltet dazu eine Kundgebung am 11.3. vor dem Asylbewerberheim, siehe Termine)