Antifaschismus

Plön:

Antifaschistische Ausstellung geklaut

Als am 5. Februar 2002 SchülerInnen der Berufschule des Kreises Plön eine Ausstellung "Neofaschismus in der Bundesrepublik Deutschland" anschauen wollten, erlebten sie eine Überraschung. Alle 27 Tafeln waren verschwunden. Es handelte sich um eine Wanderausstellung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten (VVN-BdA).

Stattdessen lag nur noch ein Bekennerschreiben der "Aktionsgruppe Plön" in der Sporthalle. Schulleitung und VVN-BdA stellten Strafantrag, die Kriminalpolizei Kiel ermittelt. Zunächst gegen Unbekannt. Stil und Sprache des Bekennerschreibens sind der VVN-BdA aber nicht unbekannt.

Conny Kerth, Bundessprecherin der Vereinigung, erklärt: "Die Diktion grenzt den Täterkreis auf die militanten Neonazis der Freien Nationalisten ein. In dem Schreiben diffamiert die Aktionsgruppe die VVN als "selbsternannte Verfolgte des Naziregimes", die mit den "Ausstellungstafeln durch die Landschaft marodiere". Ähnliches kann auf der Homepage des "Aktionsbüro Norddeutschland" gelesen werden. Anlässlich der Ausstellungseröffnung in Ludwigslust hatten dort Worch & Co zu Aktionen gegen die Ausstellung aufgefordert.

Seit mehr als einem Jahr wandert die Ausstellung in acht Exemplaren, unterstützt von der Gewerkschaft IG-Metall und dem Antifamagazin Der Rechte Rand durch alle 16 Bundesländer. Über 10.000 Besucher, vorwiegend Schülerinnen und Schüler, haben die Ausstellung schon gesehen. Allein in Freiburg wurde ihnen jüngst die Tafel 23 vorenthalten. Die Stadt beanstandete die Darstellung der Grauzone zwischen militanten Neonazis und der "gesellschaftlichen Mitte". (Presseerklärung der VVN-BdA)

Die Ausstellung kann im Internet virtuell besichtigt werden.

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