Globales

Asiatisches Sozialforum geplant

Mehr als 200 asiatische Aktivisten aus Ländern von Japan bis Pakistan trafen sich vom 10. bis 12. August in Bangkok, um über gemeinsame Probleme zu sprechen mit dem Ziel, die verschiedenen Bewegungen zu verbinden und eine asienweite Mobilisierung gegen Militarismus und Neoliberalismus hinzubekommen. Vertreten waren Basisorganisationen, Bauernverbände, Landbesetzergruppen, Gewerkschaften, ATTAC Japan, ein großes Bündnis pakistanischer Volksorganisationen, die Föderation der Kleinbauern aus Sumatra (Indonesien), die Versammlung der Armen, eine der großen Massenorganisationen in Thailand, und viele andere Organisationen, nicht zuletzt von den Philippinen und aus Indien. Von dort kamen zum Beispiel auch Vertreter der Bewegung gegen den Namada-Staudamm.

Nach dem 11. September und mit dem Krieg in Afghanistan hat sich die Sicherheitslage in der Region erheblich verändert. Die Leute in den Bewegungen sind sehr besorgt über die wachsende Militarisierung Asiens. Weitere Themen waren der Zusammenbruch der Rohstoffpreise, die Kämpfe um Landreform, die enorme Schuldenlast, die viele Länder zu tragen haben, die Krise der Demokratie, die in vielen Ländern der Region ein großes Problem ist.

Zwanzig Jahre neoliberaler Politik haben Armut und Arbeitslosigkeit vertieft und soziale Spannungen und Konflikte verschärft. Nach dem 11. September ist die Verbindung zwischen wirtschaftlicher Globalisierung und Militarisierung sehr klar geworden. Die USA haben ihr Abenteuer in Afghanistan benutzt, um ihre wirtschaftlichen Interessen abzusichern. Die Konferenzteilnehmer forderten die USA auf, sich aus Afghanistan zurückzuziehen und auch ihre Truppen aus den Philippinen, Japan, Korea und Usbekistan abzuziehen. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF), die Weltbank und die Welthandelsorganisation (WTO) sollen ihre Sachen packen. Diese Institutionen sind durch die Bedingungen, die sie erzwingen und alles in den "freien" Markt überführen, verantwortlich dafür, dass viele Menschen ihren Lebensunterhalt und ihr Land verlieren. Es bleibt ein Berg von Schulden, der dazu führt, dass kein Geld für Entwicklung, Gesundheit, Bildung und andere öffentliche Aufgaben bleibt.

Walden Bello, Direktor vom Institut Focus on the Global South in Bangkok, dass die Korruptionsskandale an der Wall Street symptomatisch für eine viel tiefere Krise sind. Das ganze Finanzsystem des Kapitalismus ist ein schwankendes Kartenhaus und steht kurz vor dem Bankrott. Die lange finanzielle und politische Krise in Argentinien hat gezeigt, dass die IWF-Politik ein totales Desaster ist. Das neoliberale Modell hat sich völlig diskreditiert. Ein neuer Geist des Widerstands und Optimismus weh durch Asien, heißt es in einem Abschlussdokument. Vom 2. bis zum 5. Januar wird das erste Asiatische Sozialforum in Hyderabad in Indien stattfinden, unmittelbar vor dem nächsten Weltsozialforum in Porto Alegre. Dort sollen alle Stimmen Asiens zu Wort kommen.

Aktivisten dieses Bangkok-Treffens werden ebenso wie tausende von lokalen, nationalen und regionalen Organisationen von West- bis Ostasien Teil des Forums sein unter dem Motto: "Ein anderes Asien ist möglich." (gho)

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