Lokales

Kindertagesstätten:

Miese Versorgung

Als Ergebnis einer großen Anfrage zur Situation der Kinderbetreuung in Schleswig-Holstein hat die Landesregierung jetzt Zahlen vorgelegt. Zum ersten Mal übrigens, seit 1991 per Kita-Gesetz ein Rechtsanpruch auf einen Kindergartenplatz im Land eingeführt wurde. Die Ergebnisse sind zum Teil erschütternd. Krippenplätze sind nach wie vor eine Rarität. Bei den 0- bis 3-Jährigen gibt es für 0,92 % der Kinder einen Platz. Nicht viel besser sind die Grundschulkinder dran, von denen nur 4,2 % auf einen Hortplatz rechnen können.

Immerhin stehen inzwischen für 93 Prozent der 3- bis 6-Jährigen Kita-Plätze bereit, womit aber noch nichts über die Qualität gesagt ist. 67 % der befragten Kitas gaben nach Angaben der Grünen Landtagsfraktion an, über kein spezielles Konzept zu verfügen. Die Gruppengröße lag im Landesdurchschnitt bei 20,5 Kindern, und die Öffnungszeiten lassen zum Teil den Verdacht aufkommen, dass einige Träger der Meinung sind, die Frauen gehören nach wie vor an den Herd: Bei der Diakonie sind nur 11 % aller Gruppen Ganztagsgruppen und selbst bei der Arbeiterwohlfahrt bringt man es nur auf 52 %. Große Unterschiede auch zwischen den Regionen: Dithmarschen ist mit 4,5 % Ganztagsgruppen das Schlusslicht, in Kiel sind dagegen 61,9 Prozent aller Gruppen Ganztagsgruppen. Außerdem wird in den Ferien oft geschlossen, und zwar in einigen Kitas bis zu 12 Wochen im Jahr. (wop)

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