Glokales

Europäisches Sozialforum in Florenz

Vorbereitung läuft

Rund 60 Vertreter verschiedenster Organisationen und sozialen Bewegungen haben sich am Sonntag in Bonn getroffen, um die deutsche Beteiligung am Europäischen Sozialforum vorzubereiten. Zudem werden Anfang November im italienischen Florenz mindestens 20.000 Globalisierungskritiker aus ganz Europa erwartet. Die Idee der Sozialforen geht vom brasilianischen Porto Alegre aus, wo im vergangenen Januar bereits das zweite Weltsozialforum mit rund 60.000 Teilnehmern stattfand. Auf den Foren sollen soziale Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen Alternativen zur weltweit dominierenden Politik des Freihandels, der Deregulierung und des Sozialabbaus diskutieren. Mittlerweile gibt es auf den meisten Kontinenten Initiativen für regionale Foren, die das nächste weltweite Treffen Ende Januar in Porto Alegre vorbereiten.

Weltsozialforum in Porto Alegre

In einigen Ländern, wie Italien, haben sich bereits nationale und lokale Foren gebildet. Soweit ist man allerdings in Deutschland noch nicht, sieht man einmal von einigen wenigen lokalen Initiativen wie in Tübingen ab. Dennoch werden wohl mehrere hundert Vertreter verschiedenster Gruppen nach Florenz fahren und dort auch eine Reihe von Seminaren und Arbeitsgruppen anbieten. Auf dem Bonner Treffen waren neben einer Reihe örtlicher ATTAC-Gruppen unter anderem auch die Studentenorganisation "education is not for sale" (Bildung ist keine Ware), die Internationalen Ärzte zur Verhinderung eines Atomkriegs (IPPNW), die Bundesschülervertretung, der Parteivorstand der DKP, das Euromarsch Netzwerk und andere Erwerbsloseninitiativen vertreten. Auch die Rosa-Luxemburg-Stiftung und die ver.di-Jugend sowie eine ganzeReihe weiterer gewerkschaftlicher Gliederungen beteiligen sich an den Vorbereitungen. Die aus dem autonomen Spektrum stammende Berliner Gruppe FelS (für eine linke Strömung) plant in Florenz zum Beispiel zusammen mit Schweizer Gruppen ein Seminar über "die Perspektiven des Widerstandes gegen die wachsende Militarisierung des Alltags und die neuen Kriege". Der drohende Krieg gegen den Irak wird in Florenz auch in einer ganzen Reihe weiterer Veranstaltungen eine Rolle spielen. Vor allem wird der offizielle Teil der Konferenz am 9. November mit einer großen Antikriegsdemonstration abgeschlossen werden.

Tute Bianche in Porto Alegre

Die zirka 150 Seminare und thematischen Konferenzen, die in der Toskana-Metropole vom 7. bis 9. November geplant sind, werden in die drei Konferenzsprachen Spanisch, Französisch und Englisch übersetzt. Darüber hinaus müssen sich die nationalen Delegationen um die Übersetzung in ihre Sprachen selbst kümmern. Für Deutsch werden daher noch Dolmetscher gesucht. Die deutschen Gruppen sind außerdem vom internationalen Vorbereitungskomitees gebeten worden, eine Partnerschaft für Polen zu übernehmen, um dortigen Interessenten mit einer Spendensammlung eine Teilnahme zu ermöglichen.

Das nächste deutsche Vorbereitungstreffen findet am 20. Oktober voraussichtlich in Frankfurt am Main statt. (wop)

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