Meinung

Zensur in der LinX?

So fragte in der letzten LinX ein Leserbrief-Schreiber. Die Frage war rhetorisch gemeint. Er beklagte sich, daß keiner der Kommentare der Leserumfrage abgedruckt wurden. Bereits dort hatte der gleiche moniert, daß im Spätsommer bzw. Herbst mehrfach Zuschriften nicht beachtet wurden. Wir entschuldigen uns hiermit öffentlich dafür. Der Grund lag nicht in "brutaler Ignoranz" sondern in der Überlastung einer personell unterbesetzten Feierabend-Redaktion und auch darin, daß Sachen kurz nach Redaktionsschluß eingingen und bei der nächsten Ausgabe dann schon veraltet waren.

Was die Kommentare zur Leserumfrage angeht, haben wir nie gesagt, daß wir sie als Leserbriefe auffassen würden (und man kann wohl auch kaum von uns, die wir ja nebenbei auch noch unsere Arbeitskraft verkaufen müssen, verlangen, allerlei Handgeschriebenes abzutippen). Dennoch sei hier, um die Gemüter zu beruhigen, einiges zitiert: "Mein Vorschlag wäre, daß ihr als Redaktion etwas neues tun könnt, was nicht so üblich ist. Die alte Methode war schon so, daß die Redaktion in ihren Zimmern Artikel produzierte und die Leser mußten lesen. In diesem Sinne schlage ich vor, daß für jede Ausgabe ein Leser interviewt wird. Das wäre realistischer, menschlicher, konstruktiv und praktisch", schrieb uns "ein Mensch", der sich ansonsten nicht "statistisch erfassen" lassen wollte und den Bogen daher unausgefüllt ließ.

Wir halten das allerdings für alles andere, bloß nicht für "realistisch". Eine Seite Interview braucht mindestens acht Stunden Arbeit, wenn nicht eher zwölf. Wir veröffentlichen gerne Leserbriefe, sttellen notfalls auch Computer zur Verfügung. Aber das Schreiben können wir niemandem abnehmen.

Ansonsten gab es in den Kommentaren neben den bereits in der Auswertung angesprochenen Kritiken einiges an Lob, den Vorwurf, wir schrieben auf "Radikalo-Niveau" und den Wunsch, auf 2.500 Abonnenten zu expandieren (den wir übrigens teilen, aber leider lagen wieder keine unterm Weihnachtsbaum).

(Die Redaktion)