Internationales

Gerechtigkeit für Leonard Peltier!

Seit 23 Jahren sitzt der Bürgerrechtler des American Indian Movement, Leonard Peltier, in den USA in Haft. Ähnlich wie im Fall von Mumia Abu-Jamal (LinX berichtete) nutzt die Justiz einen Mordvorwurf, um einen Menschen aus politischen Gründen in Haft zu halten. Peltier wird vorgeworfen, am 26.6.1975 zwei FBI-Agenten in der Pine Ridge Reservation (South Dakota) erschossen zu haben. Peltier wurde zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt und sitzt derzeit im Leavenworth Federal Prison im US-Bundesstaat Kansas ein.

Sowohl das Gericht wie auch andere staatliche Institutionen geben selber zu, daß sie Peltier nicht eindeutig als Täter überführen können. Im Mai gab es eine erneute Anhörung, bei der Peltiers Rechtsanwälte nicht Stellung nehmen durften, bei der aber Jurymitglieder wörtlich sagten: "Die Regierung kann nicht nachweisen, wer verantwortlich ist, aber irgendjemand muß bezahlen." Ferner wurde Peltier mitgeteilt, daß er keine weitere Anhörung vor dem Jahre 2008 erwarten dürfe.

Im Gefängnis wurde Peltier nicht ordnungsgemäß medizinisch versorgt. Bei einer unsachgemäßen Operation wurde sein Kiefer beschädigt, so daß er nun dauernde Schmerzen hat und nicht kauen kann. Wie das "Leonard Peltier Defense Committee" berichtet, sucht Peltier derzeit einen Anwalt, der diesen "Kunstfehler" vor Gericht bringt. Doch die Gefängnisverwaltung lehnt auch seine Gesuche um medizinische Hilfe von außerhalb beharrlich ab.

Ein Gnadengesuch an Präsident Clinton lehnte dieser ab, ebenso wie eine weitere Behandlung des Falls in den nächsten fünf Jahren. UnterstützerInnen Peltiers planten daher eine Demonstration am 19.12. in San Francisco.

(jm - nach einem Artikel von Greg Butterfield im Internet)

Weitere Informationen über Leonard Peltier im Internet unter http://www.humanrights.de/u/usa/0602.html