Gewerkschaftsticker

Die 190.000 Beschäftigten in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie erhalten 3,1% höhere Löhne und Gehälter. Darauf einigten sich die Arbeitgeber und die IG-Metall. Für die ersten drei Monate der Laufzeit sei eine Einmalzahlung von 200 DM vereinbart worden, teilte die Gewerkschaft mit. Für die Beschäftigten der Bekleidungsindustrie gebe es zusätzlich eine Einmalzahlung von 90 DM. Zudem vereinbarten die Tarifpartner, die volle Lohnfortzahlung im Krankheitsfall vom 1.1.2000 an wieder einzuführen.

Die 110.000 Beschäftigten der chemischen Industrie im Tarifbezirk Nordrhein erhalten ab sofort 3% mehr Lohn sowie eine Einmalzahlung von 200 DM.

Arbeitsminister Riester plant für die Jahre 2000 und 2001 Rentenkürzungen.

Drei Kollegen, die sich für die Interessen entlassener Arbeiter einsetzten, sind in China unter dem Vorwurf, die Staatsgewalt stürzen zu wollen, vor Gericht gestellt worden. Ihnen wird vorgeworfen, eine Arbeiterorganisation gegründet und Demonstrationen von Entlassenen organisiert zu haben. Yue Tianxiang und Guo Xinmin sind entlassenene Arbeiter des städtischen Transportunternehmens von Tianshui. Von den 3.400 Angestellten sind 1.800 entlassen worden. Einige warteten seit bis zu drei Jahren auf ihre Löhne.

Im rezessionsgeplagten Japan verharrte die Arbeitslosenquote im April im Vergleich zum Vormonat auf dem Nachkriegsrekord von 4,8%. Das teilte das Verwaltungsministerium in Tokio mit. Bei den Frauen sank die Quote wegen zunehmender Teilzeitarbeit auf 4,5% (März: 4,8%). Bei den Männern verschlechterte sich die Lage weiter. Hier stieg die Quote von 4,8 auf 5%. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Erfassung solcher Arbeitslosenzahlen im Jahre 1953.

Kein Kind der Welt soll mehr arbeiten müssen. Dafür setzt sich die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) mit einer Konvention ein, die die schlimmsten Formen der Kinderarbeit abschaffen soll. Nach Angaben der ILO müssen weltweit 250 Mio. Kinder arbeiten, knapp ein Viertel von ihnen unter äußerst gefährlichen Bedingungen. Dazu gehören neben der Prostitution auch der Bergbau, Straßenbau, Teppichknüpfen, Tiefseetauchen und die Glas- und Feuerwerksproduktion. Die Konvention verbietet diese Tätigkeiten für alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren. Länder, die den Vertragstext ratifiziert haben, müssen diese Arbeiten verbieten, effektive Kontrollen durchführen und den Familien andere Einkommensquellen anbieten. In Asien muß nach Schätzungen der ILO jedes fünfte Kind arbeiten, insgesamt 153 Mio. Kinder. In Afrika tragen 41% der Kinder zum Familienunterhalt bei. Das sind insgesamt 80 Mio.. "Die Fähigkeit, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit auszurotten, ist ein moralischer Test für alle Gesellschaften", sagte ILO-Generaldirektor Juan Somavia.

(hg)