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Auch die Kelly Family zählt zu den Kriegsgewinnlern. Am Tag des Redaktionsschlusses erschien ihre Single "Children of Kosovo". Die sind, so heißt es in dem Schmachtfetzen, "dreaming of a peaceful land" und "crying for their happiness". Mit solchen Versen dürften die Kellys wiedermal eine Marktlücke in der neuen "humanitären" Gefühlsweltordnung NATO-Europas entdeckt haben. Millionengewinne werden erneut auf das jüngst erworbene Schloß Gümmnich fließen. Wobei es nicht schwerfällt, die Gage für das Kieler Konzert am 4.6. den Kosovo-Kindern zu spenden. Die können zwar derlei Geldsegen gut gebrauchen, da man sie an den Grenzen der Aggressoren abwimmelt, wenn sie vor serbischen Milizen und deutschen Bomben fliehen müssen. Doch daß auch die "Children of Belgrad", Nis, Djakovice &c. - was zugegebenermaßen nicht so schön rhythmisch von ganzen Hallenbesatzungen zum Zwecke ureigensten hypnotischen Glücksgewinns skandierbar ist - um Glück und Frieden betrogen werden, hat nicht nur die Family mit dem arischen Schönheitsideal offenbar vergessen.

(jm)