Gewerkschaftsticker

Die fristlose Kündigung eines Auszubildenden wegen Rassismus ist auch ohne vorherige Abmahnung zulässig. Das hat das Bundesarbeitsgericht entschieden. Ein Auszubildender hatte einem türkischen Kollegen ein Schild mit der Aufschrift "Arbeit macht frei - Türkei schönes Land" an die Werkbank montiert. Der Arbeitgeber kündigte dem Auszubildenden fristlos. Dagegen zog der 17jährige vor Gericht. Laut BAG muß der Arbeitgeber schwerwiegende Pflichtverletzungen nicht hinnehmen. Deshalb sei auch keine Abmahnung erforderlich.

Von der jetzt fertigen Giftliste von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) besonders betroffen sind die Arbeitslosen, Rentner und Beamte. Konkret beschränkt werden sollen die Zuwächse bei Renten und Arbeitslosenunterstützung im nächsten Jahr auf 0,7% und in 2001 auf 1,6%, jeweils gemäß der erwarteten Inflationsrate. Dies wird auch für die Beamten bei den Gehältern angestrebt.

In den "Bildungs- und forschungspolitischen Vorhaben und Schwerpunkten der Bundesregierung", die die Ministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, zu Beginn ihrer Tätigkeit verkündete, heißt es: "Mein erster Schwerpunkt ist die Modernisierung der beruflichen Bildung, ... die schwerpunktmäßig im Betrieb stattfindende duale Berufsausbildung (ist) eine hochmoderne deutsche Bildungstradition und zukunftsorientierte Standortsicherung". Im Haushaltsplan wurden jetzt die Mittel für die berufliche Bildung und Weiterbildung um fast 9% gekürzt und dies wiederum vornehmlich über einen drastischen Abbau der Zuschüsse für die überbetrieblichen Ausbildungsstätten.

Frauen verdienen in der EU im Schnitt ein Viertel weniger als Männer (76,3%). Die geringsten Unterschiede gibt es in den neuen Bundesländern, wo die Frauen 89,9% der Verdienste von Männern erreichen, gefolgt von Dänemark und Schweden. In Westdeutschland verdienen Frauen hingegen 12% weniger als im Osten (76,9%). Zu den Schlußlichtern gehören neben Griechenland und Portugal auch die wegen ihres hohen Anteils erwerbstätiger Frauen oft gelobten Niederlande (70,6%).

Rund 1,5 Mio. Menschen erleben jeden Tag in der Bundesrepublik Psychoterror am Arbeitsplatz. Viele dieser Betroffenen stehen oftmals hilflos vor diesem Problem. Mobbing-Betroffene werden gekündigt oder sind durch die langen Quälereien am Arbeitsplatz arbeitsunfähig geworden. Mobbing ist etwas anderes als die alltäglichen Konflikte und Streitereien. Und: Das Thema ist keineswegs neu. Mobbing war schon immer ein Problem in der Arbeitswelt. Mit der zunehmenden Verschärfung von Leistungsdruck und Konkurrenz im Betrieb jedoch ist es wieder besonders aktuell geworden.

Der deutsche Automobilhersteller Audi hat seine Rekordfahrt auch im ersten Halbjahr 1999 fortgesetzt. Seit Januar lieferte Audi weltweit etwa 319.000 Wagen aus. Das waren 5,3% mehr als im Vorjahresvergleich, sagte Vorstandschef Franz-Josef Paefgen. Das Ergebnis werde 1999 auf Vorjahreshöhe liegen, kündigte Paefgen an. 1998 hatte Audi einen in der Firmengeschichte einmaligen Gewinn vor Steuern von 1,7 Mrd. DM (0,87 Mrd. Euro) erzielt. Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr 1999 um 6,8% auf rund 14,3 Mrd. DM.

Im rezessionsgeplagten Japan ist die Arbeitslosenquote im Mai im Vergleich zum Vormonat um 0,2% auf 4,6% gesunken. Hintergrund der statistischen Verbesserung sei, daß mehr Frauen in Teilzeit arbeiteten, während gleichzeitig mehr Frauen die Suche nach Arbeit aufgäben und damit aus der Statistik fielen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Zahl der registrierten Arbeitslosen um 410.000 auf 3,34 Mio.

(hg)