Betrieb & Gewerkschaft

Jobkiller Gewerkschaften

In den letzten fünf Jahren haben die Gewerkschaften ca. 2.450 Arbeitsplätze abgebaut. Der Personalabbau wird damit begründet, die laufenden Ausgaben müssten an die durch den Mitgliederrückgang gesunkenen Einnahmen angepasst werden. Den stärksten Personalabbau gab es bei der ÖTV (850 Stellen bis Mai 1999), der IG Metall (636 Stellen) sowie beim DGB (613 Stellen). Während es beim DGB und bei der HBV auch betriebsbedingte Kündigungen gab, wurde der Abbau bei der IG Metall durch Altersfluktuation, Vorruhestand sowie durch Anwendung eines 1995 geschlossenen Interessenausgleichs erreicht.

Der Zusammenschluss von Gewerkschaften wird den Arbeitsplatzabbau noch weiter verschärfen, da viele Stellen mehrfach besetzt sind und Standorte zusammengeführt werden. Bei der geplanten Gründung der neuen Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) sind viele Funktionen sogar fünffach besetzt. Weil die Gründung satzungsändernde Mehrheiten in allen fünf beteiligten Gewerkschaften braucht, hat die DAG frühzeitig einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. Auch die anderen ver.di-Gewerkschaften haben inzwischen nachgezogen. Noch ist nicht entschieden, wer und wie viele KollegInnen bei ver.di arbeiten werden. Die fünf Gewerkschaften haben zur Zeit noch 4.500 Beschäftigte.

(hg)