Kultur

Lübecker Moritat

Kabarett von Dietrich Kittner in der Pumpe

"Ballade über die allgemeine Unschuld im Lande (Lübecker Moritat)" nennt Dietrich Kittner sein neues Kabarettprogramm. Aus seinem unerschöpflichen Vorrat an kabarettistischem Zündstoff befasst sich Kittner speziell mit dem authentischen Justizskandal des Prozesses um die Brandstiftung in der Lübecker Hafenstraße. Der studierte Jurist Kittner nimmt die abstruse Argumentation der Anklage auseinander, um daraus mit akribischer Logik Schlussfolgerungen auf die Wurzeln des deutschen Chauvinismus zu ziehen. Das Begleitprogramm zum erneut laufenden Prozess.

Im Anschluss liest Andreas Juhnke aus seinem Buch "Brandherd - Der zehnfache Mord von Lübeck, ein Kriminalfall wird zum Politikum". Das Buch ist die minutiöse Rekonstruktion des verheerenden Brandes in der Hafenstraße im Januar 1996 und der Ermittlungen danach. Es zeigt auf, wie dem Verdacht gegen vier junge Männer aus Mecklenburg nie in geeigneter Weise nachgegangen wurde, während schon dubiose Beschuldigungen gegen Safwan Eid ausreichen, ihn ein zweites mal vor Gericht zu bringen. Der Autor war Redakteur bei der taz, TransAtlantik, Woche und Stern. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zur Diskussion. Veranstaltet wird der Abend von der DKP Kiel und Avanti - Projekt undogmatische Linke.

Sa, 23.10., 19 Uhr, Pumpe (Haßstr. 22)