Antifaschistische Konferenz am 31. Mai und 1. Juni

Die antifaschistische Zeitung Enough is Enough und Avanti – Projekt undogmatische Linke veranstalten in der Pumpe eine antifaschistische Konferenz. Geplant ist Folgendes:

Erster Tag:

Nach der Regierungsbeteiligung der FPÖ in Österreich hat insbesondere der Wahlerfolg der Schill-Partei PRO in Hamburg die Diskussion beflügelt, welches die Ursachen der Wahlerfolge solcher Parteien sind, wie diese zu charakterisieren sind (extrem rechts, rechtspopulistisch, autoritär neoliberal) und welche Auswirkungen das Erstarken bzw. die Regierungsbeteiligung dieser politischen Kräfte in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen hat. Antifaschisten aus Österreich und Dänemark sowie KennerInnen der aktuellen Entwicklung in Westeuropa, Italien und Hamburg stellen ihre Analysen und Einschätzungen vor und diskutieren auch über Erfahrungen und Ansätze der sozialen und politischen Gegenwehr. Am Nachmittag gibt es Arbeitsgruppen mit Impulsreferaten, in denen jeweils unter Beteiligung eines der Länderspezialisten die Veränderungen in den Bereichen Migration, Sozialpolitik und Sicherheitspolitik diskutiert werden sollen.

Zweiter Tag:

Hier steht die Situation und die Entwicklung extrem rechter Organisationen, Gruppierungen und Parteien sowie die Möglichkeiten und Perspektiven antifaschistischen Widerstandes hiergegen im Mittelpunkt. Vormittags werden der aktuelle Stand der Organisierung innerhalb des extrem rechten Lagers zunächst in der Bundesrepublik und im Anschluss speziell in Norddeutschland dargestellt. Nachmittags soll nach einer thesenhaften Darstellung der Möglichkeiten antifaschistischer Gegenaktivitäten in Arbeitsgruppen gearbeitet werden. Am Beispiel der Abschiebehaftanstalt in Rendsburg sollen die Möglichkeiten antirassistischer Arbeit diskutiert werden. Die Situation in Neumünster nach der im letzten Jahr durchgeführten Kampagne gegen den “Club 88” soll Anlass sein, Aktionsformen, Bündnisarbeit und zeitgemäße Konzeption antifaschistischer Gegenaktivitäten gemeinsam zu hinterfragen. In einer dritten Arbeitsgruppe sollen die Möglichkeiten von Geschichtsarbeit (Gedenkarbeit) dargestellt und diskutiert werden. Hierbei stellen sich unter anderem Fragen nach der nationalsozialistischen Vergangenheit für die heutige Gesellschaft aber auch für die antifaschistische Bewegung, sowie nach der Vermittlung der hieraus zu ziehenden Schlussfolgerungen. In einer letzten Arbeitsgruppe soll der Umgang mit Naziaufmärschen im Mittelpunkt stehen. Im Zentrum der Diskussion ist dabei die Frage, wie wir neue Aktions- und Mobilisierungsformen entwickeln können, die der veränderten Bedeutung dieser Aufmärsche gerecht werden.

UnterstützerInnen: Agimos Verlag, DIDF, DKP Schleswig-Holstein, Druckpunkt eckernförde, Hans-Böckler-Stiftung, rat – reihe antifaschistischer texte, Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel, St. Pauli Fanladen Hamburg, Treibsand – Live Club Lübeck, VEB Lübeck, Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes/Bund der Antifaschisten Schleswig-Holstein er.V., Zapata Kiel
Die Konferenz wird durchgeführt und organisiert in Kooperation mit anderes lernen e.V.

Verbindliche Anmeldung an:
Enough is enough
Schweffelstrasse 6
24118 Kiel
Den TeilnehmerInnenbeitrag in Höhe von 15.- Euro / 10.- Euro (ermäßigt) der Anmeldung beifügen oder auf folgendes Konto überweisen:
A. Hoffmann, Kontonr.: 40 83 52 201, Postbank Hamburg (BLZ 200 100 20)

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Antisemitismus - das alte Gesicht des neuen Deutschland

Verschiedene politische Ereignisse und Diskussionen der letzten Jahre, wie etwa die Walser- Debatte und die Aktivitäten Möllemanns, haben gezeigt, dass der Antisemitismus in seinen verschiedenen Formen in der Bundesrepublik Deutschland noch immer äußerst lebendig ist. In vielen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und in der Medienberichterstattung tauchen anti-jüdische und anti-semitische Bilder, Figuren und Gedankengänge auf. Diese zu erkennen, zurückzudrängen und den Antisemitismus zu bekämpfen, bleibt eine wichtige Aufgabe der antifaschistischen Bewegung. Die Veranstaltung Antisemitismus - das alte Gesicht des neuen Deutschland will hierzu einen Beitrag leisten.
 

31. Mai 2003, 20.00 Uhr,
Pumpe (Haßstraße 22)
Vortrag und Diskussion mit Alfred Schobert vom DISS (Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung)
Kostenbeitrag: Euro 1,50