Leserbrief

Liebe Redaktion der "LinX",

in eurer letzten Ausgabe habt ihr einen Artikel von wop unter der Überschrift "Neue Linke aus dem Norden" abgedruckt, zu dem wir euch um die Veröffentlichung folgender Stellungnahme der PDS-Gruppe Kiel bitten:

Nun wissen wir es dank des Artikels von wop in der letzten Ausgabe der "LinX" endlich alle: Die PDS Schleswig-Holstein ist fremdgesteuert. Waren es früher noch die Kolonnen Moskaus, die den Norden in Angst und Schrecken versetzten, müssen heute die Mitglieder des Bundesvorstandes der PDS dazu herhalten, unsere Absicht, an der Landtagswahl im kommenden Jahr teilzunehmen, in Misskredit zu bringen.

Aber im Ernst: Der Vorwurf, die PDS Schleswig-Holstein habe sich bei ihrem Bundesvorstand eine Genehmigung für diese Kandidatur einholen müssen, ist schlichtweg falsch. Auch wenn es uns keiner glaubt: Auch in der PDS entscheiden die Landesverbände über ihre politischen Angelegenheiten selbst. Deshalb gab es eine lange Diskussion im Landesverband, auch hier in Kiel, zu dieser Frage. Aus diesem Grund haben wir die Kandidaturfrage auf der Landesmitgliederversammlung am 3.7.99 in Neumünster ausgiebig diskutiert.

Natürlich gehört dazu auch, dass solche wichtigen Entscheidungen mit dem Bundesvorstand beraten werden. Wir halten eine solche gemeinsame Entscheidungsfindung nicht für undemokratisch, sondern für sehr notwendig in der gemeinsamen politischen Arbeit in einer sozialistischen Partei.

Die zweite Unterstellung, dass nun auch noch der Wahlkampf von Berlin aus geführt werden soll, mutet nun wirklich absurd an. Wer will, kann sich gern vom Gegenteil überzeugen! Gerade in diesen Tagen diskutieren wir einen Entwurf für ein Landtagswahlprogramm, ab dem 1.11. geht es darum, 1.000 Unterstützerinnen und Unterstützer für unsere Landesliste zu finden.

Es wäre ja absolut dumm, bei den riesigen Aufgaben, die ein eigenständig zu führender Wahlkampf mit sich bringt, auf die angebotene Hilfe des Bundesvorstandes der PDS zu verzichten, wo es eine Vielzahl von Genossinnen und Genossen gibt, die Erfahrungen in vielen Wahlkämpfen gesammelt haben und dabei wohl nicht ganz unerfolgreich waren.

Wir freuen uns über jede kritische Begleitung unseres Wahlkampfes, noch mehr über tatkräftige Unterstützung, aber bitte vermeidet in Zukunft solche offensichtlichen Falschmeldungen, die niemandem nützen. In diesem Sinne auf ein Neues mit der PDS im Norden.

(PDS Kiel)