Lokales

Wohnungsleerstände in Mettenhof

Bei der Flugblattverteilung für die PDS zur Bundestagswahl 98 und Europawahl Juni 99 hatte ich Gelegenheit, jeweils 6.000 Briefkästen in Mettenhofer Miet- und zu einem kleinen Teil auch Eigentumswohnungen ins Auge zu fassen. Bei beiden Durchgängen konnte ich Leerstände von 10-20% feststellen. Ca. 700 Briefkästen gehörten zu Wohnungen, die offensichtlich nicht bewohnt waren. Feststellbar war das für mich durch

Wohl gemerkt, die Angaben beruhen auf zwei Durchgängen im Abstand von neun Monaten.

Es stellt sich für mich die Frage, wieso werden diese Zahlen von den Wohnungsbaugesellschaften durch eine Statistik "verfälscht", die die Leerstände nicht aufweist, ähnlich wie man es auch bei den Arbeitslosenzahlen gewöhnt ist.

Die massiven Leerstände, die sicher in Mettenhof besonders hoch sind, werfen doch die Frage auf:

1. Warum ist eine Mietsenkung, wodurch sich Mieter sicher auch eine größere Wohnung für dasselbe Geld leisten könnten, oder Jugendliche, die noch bei ihren Eltern wohnen, eher eine eigene Wohnung beziehen könnten, nicht möglich?

2. Wie bilanzieren die Wohnungsbaugesellschaften diese Leerstände, da weniger Miete bei Neuvermietung doch wirtschaftlicher ist als die enormen Leerstandsverluste? Siehe Konkurs der "Neuen Heimat", den ich seinerzeit als Mieterratsmitglied in den Anfängen miterlebte. Die NH hat damals anfänglich die Leerstände dem Mieterrat gegenüber abgestritten.

3. Trägt bei einem Teil dieser so produzierten Leerstände bei den Wohnungsbaugesellschaften etwa die öffentliche Hand die Verluste ganz oder teilweise?

(Peter Kruse)

Der Verfasser war 8 Jahre Mieterbeiratsmitglied bei der Neuen Heimat, zuletzt stellvertretender Vorsitzender,
und drei Jahre Verwaltungsbeiratsvorsitzender einer Wohneigentümergemeinschaft.