General Motors setzte seine "Sparziele" in Europa durch. 12000 Jobs sollen insgesamt wegfallen. Nach Angaben des Opelbetriebsrates werden in Rüsselsheim mehr als 5000 Arbeitsplätze vernichtet. In Bochum ca. 3600. Auf betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen wurde verzichtet. Die KollegInnen werden jetzt über Auffanggesellschaften abgewickelt.
Unter der rot-grünen Regierung haben sich die sozialen Unterschiede
in Deutschland offenbar verschärft. Dies geht aus dem Entwurf zum
Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hervor, den "Sozial"ministerin
Ulla Schmidt (SPD) im nächsten Jahr vorstellen will. Der Anteil derjenigen,
die mit einem Einkommen unterhalb der von der EU definierten Armutsgrenze
auskommen müssen, hat sich demnach seit 1998 von 12,1 Prozent auf
13,5 Prozent erhöht.
"Trotz aller Versuche der Nachvermittlung und der Bereinigung der Statistik
sind noch immer Tausende von jungen Menschen ohne Perspektive", stellte
der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke der positiven Bewertung
des Ausbildungspakts durch die Bundesregierung und Wirtschaftsverbände
entgegen. Mehr als 100.000 Jugendliche ohne Ausbildung würden für
kurze Zeit in schulischen Maßnahmen untergebracht, was zwar die Statistiken
besser aussehen ließe, den jungen Menschen aber keinen Ausbildungsplatz
bringe, so Werneke. "In den Betrieben wurde im Vergleich zum Vorjahr kein
einziger zusätzlicher Ausbildungsplatz geschaffen", kritisierte der
ver.di-Vize. Es gäbe sogar 17.000 betriebliche Ausbildungsplätze
weniger als im vorangegangenen Ausbildungsjahr.
Der SSW begrüßt das Bündnis für Ausbildung in Schleswig-Holstein, da S-H bereits im Jahre 2003 das einzige Bundesland mit einem Zuwachs an Ausbildungsplätzen war. So konnten die drei Industrie- und Handelskammern des Landes auch bis zum 30.9.2004 einen Anstieg neuer Ausbildungsverträge von 4,14% auf 9.576 melden. Der DGB hatte trotz der positiven Zahlen darauf hingewiesen, dass die Zahl der Jugendlichen, die sich in so genannten Warteschleifen befinden, weiter angestiegen ist. So gab es im vergangenen Schuljahr fast 500 Jugendliche mehr, die ein Ausbildungsvorbereitungsjahr absolvierten. Auch die Zahl der Jugendlichen an staatlichen Berufsfachschulen ist laut DGB weiter angestiegen. Der SSW hatte sich Anfang des Jahres gegen eine Ausbildungsplatzabgabe ausgesprochen, weil er Auffassung war, dass dieses Instrument zu bürokratisch und ineffizient ist.
ver.di warnt vor Verschlechterung der Arbeitszeitrichtlinie. Der Ministerrat plane eine Verschlechterung der Arbeitszeitrichtlinie, wonach Bereitschaftsdienst nur noch dann als Arbeitszeit angesehen werden solle, wenn er mit Aktivitäten verbunden sei. "Das würde vor allem für Beschäftigte im Gesundheitsbereich wieder unerträgliche, überlange Arbeitszeiten bedeuten", machte Paschke deutlich. Auch für die Patienten sei es nur schädlich, wenn sie von übermüdetem Personal behandelt würden. Paschke appellierte an die Bundesregierung, alles zu tun, um dieser Entwicklung rechtzeitig Einhalt zu gebieten
Als "wichtigen Schritt im Kampf gegen Diskriminierung" begrüßt
die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft den Referentenentwurf der Bundesregierung
zum Antidiskriminierungsgesetz. Endlich würden alle Diskriminierungstatbestände
sowohl arbeitsrechtlich als auch zivilrechtlich verfolgt werden können.
Auch Verbandsklagen seien analog zum Betriebsverfassungsgesetz vorgesehen.
(hg)