Antirassismus

Polizei schikaniert Regensburger C.S.U.

Bei einer Unterschriftensammlung konnte die C.S.U. (Clowns sammeln Unterschriften) mehr als 200 Unterschriften "gegen die doppelte Staatshörigkeit und für die Integration der CSU" sammeln. An der Sammlungsbewegung nahmen - verteilt über die ganze Altstadt - Mitglieder verschiedenster Regensburger Gruppierungen aus dem demokratischen Spektrum teil.

Neben dem Sammeln von Unterstützungsunterschriften wurden Informationsflugblätter verteilt. Dabei wurde die C.S.U. von einem Großaufgebot der Regensburger Polizei beschützt. Die Personalien sämtlicher Anwesenden wurden vorsorglich in den Polizeicomputer eingegeben. Und die C.S.U. wurde vom Gefahrenherd des organisierten Volkszorns am Kassiansplatz ferngehalten, wo eine Konkurrenzorganisation mit ähnlichem Namen Stimmungsmache betrieb. Dort wurden - zum Verwechseln ähnlich - Unterschriften gegen die doppelte Staatsangehörigkeit gesammelt.

Die C.S.U. wertet diese gegnerischen Umtriebe als plumpen Versuch, dem rassistischen Normalzustand ein demokratisches Deckmäntelchen umzuhängen. Thomas Fürst von der sog. "Jungen Union" tat sich dabei besonders hervor. Per Unterschrift für die Ausgrenzung von AusländerInnen durch Integration ließ sich dort das Zugehörigkeitsgefühl zum nationalen Kollektiv "Deutschland" erwerben, oder - frei nach Gerhard Polt - "In Bayern darf ein jeder zur Mehrheit gehören, wenn er nur will; dann kriagt er auch seinen Schweinebraten und seine Maß Bier."

Doch statt - wie von der Veranstaltern dieses nationalen Taumels erhofft - braver Bekenntisse zu den sog. "Christsozialen" ergriffen viele BürgerInnen die Gelegenheit, ihren staatshörigen Emotionen freien Lauf zu lassen: Als Grund gegen die doppelte Staatsbürgerschaft wurde genannt: "I bin gegen Ausländer." Den wenigen dort anwesenden AntirassistInnen der C.S.U. wurden Sprüche entgegengerufen wie: "Ihr gehörts ins Arbeitslager", "Ihr macht Werbung für Juden", "Euch sollt ma vergasen", "I bring di um", letzteres unter den Augen der Polizei. Ein Ausländer mußte sich mit "du Kameltreiber, du" beleidigen lassen und Anzeige erstatten.

Im Gegensatz zu den tumultartigen Szenen am Kassiansplatz verliefen alle Aktionen der C.S.U. friedlich und störungsfrei, mit zwei Ausnahmen: Einige Plakattafeln sowie zwei UnterschriftensammlerInnen wurden kurzfristig von der Polizei entwendet. Was macht die C.S.U. als nächstes?

(Nach einer Presseerklärung aus Regensburg)