Betrieb & Gewerkschaft

Großfusion vernichtet Arbeitsplätze

Bei den deutschen Werften bahnt sich eine Großfusion an. Noch in diesem Jahr könnten die Howaldtswerke Deutsche Werft AG in Kiel mit den zu Thyssen gehörenden Konzernen Blohm + Voss in Hamburg und Thyssen Nordseewerke in Emden zusammengeschlossen werden.

Die Thyssen Industrie AG in Essen sei "bereit, ihre Werften in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Preussag einzubringen. Die drei Werften würden also fusionieren", sagte der Vorstandsvorsitzende der Thyssen Industrie AG, Eckhard Rohkamm. Die Thyssen-Werften und die noch zum Preussag-Konzern gehörende Howaldtswerke Deutsche Werft (HDW) kommen auf 5.700 Mitarbeiter. "Der Jahresumsatz würde zwischen 2,5 und 3 Mrd. DM liegen", so Rohkamm. "Zusammen mit der Preussag und der gerade bei HDW einsteigenden Babcock kann dieses größere Gebilde noch in diesem Jahr über die Bühne gebracht werden." Preussag hatte angekündigt, sich vollständig von der Howaldtswerke Deutsche Werft AG zu trennen. 50% solle die Deutsche Babcock AG übernehmen, der Rest für einen "europäischen Werftenverbund" bereitstehen.

Nach den Hauptversammlungen von Preussag und Babcock Ende März, die den Einstieg von Babcock bei HDW ebnen sollen, wollen die drei Konzerne laut Rohkamm die Werftenfusion besprechen. Blohm + Voss beschäftigt etwa 1.400 Mitarbeiter beim Bau schneller Fähren und Fregatten sowie in der Schiffsreparatur. HDW, mit 3.200 Beschäftigten Deutschlands größte Werft, baut schnelle Fähren, die größten Kühlcontainerschiffe der Welt und U-Boote. Die Thyssen Nordseewerke in Emden bauen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern U-Boote und Fregatten sowie Containerschiffe, Gastanker und Eisbrecher.

(hg)