Gewerkschaftsticker

Tarifabschluß im öffentlichen Dienst: Alle Vergütungen und Löhne in West und Ost werden ab 1.4. um 3,1% erhöht. Die Laufzeit wurde bis zum 31.3.2000 vereinbart. Für die Zeit von Januar bis März 1999 erhalten ArbeiterInnen und Angestellte eine Einmalzahlung (im Westen 300 DM, im Osten 259,50 DM). Das 13. Monatseinkommen wird auf dem bisherigen Niveau, bis zum 1.4.2000, eingefroren. Alle Ausbildungsvergütungen werden ab 1.1.99 um 3,1% erhöht. Die Arbeitgeber haben ihre Absicht erklärt, in diesem Jahr die Zahl der neueingestellten Auszubildenden auf dem gegenwärtigen Niveau zu halten. Eine tarifliche Übernahmeregelung für Auszubildende in ein Arbeitsverhältnis von mindestens sechs Monaten wurde erneut bis zum 31.3.2000 vereinbart. Bei allen kommunalen Zusatzversorgungskassen, bei denen die Arbeitnehmer einen Eigenbeitrag zur Finanzierung leisten, wird im Kassenausschuß oder im ähnlichen Leitungsgremium eine paritätische Besetzung erfolgen. Weiter haben sich die Tarifparteien auf eine gemeinsame Absichtserklärung verständigt, bis Ende Juli '99 Tarifverhandlungen zu führen und abzuschließen, um zu flexibleren Formen der Arbeitszeitgestaltung zu gelangen.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar auf 4.464.900 gestiegen. Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit lag die Arbeitslosenquote bei 11,6%. In Westdeutschland waren 3.022.900 Arbeitslose registriert (Quote: 9,5%). In Ostdeutschland stieg die Zahl der Erwerbslosen um 12.000 auf 1.442.000 (Quote: 19,1%).

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes rechnet damit, daß in Ostdeutschland voraussichtlich knapp 20.000 weitere Arbeitsplätze am Bau abgebaut werden müssen. Der Zentralverband geht davon aus, daß die Verschlechterung der steuerlichen Investitionsbedingungen die Bautätigkeit einschränken und damit die Baukonjunktur negativ beeinflussen werde.

Etwa 300 entlassene Arbeiter eines Staatsbetriebes haben in der südchinesischen Provinz Sichuan demonstriert. Wie das Informationszentrum für Demokratie und Menschenrechte aus Hongkong berichtete, protestierten sie bei der Stadtregierung von Suining gegen ausgebliebene Zahlungen. Die städtische Maschinenfabrik stehe vor dem Konkurs, habe aber noch Ende vergangenen Jahres Grundbesitz und Anlagen für 5 Mio. Yuan (1 Mio. DM) verkauft. Doch seien die Arbeiter leer ausgegangen. 1.200 der 1.300 Beschäftigten sind entlassen worden.

Der japanische Elektronik-Gigant Sony will im Rahmen eines umfangreichen Umbaus der Konzern- und Managementstrukturen bis März 2003 etwa 17.000 Arbeitsplätze streichen. Das entspricht 10% der momentanen Gesamtbelegschaft. Zudem sollen im selben Zeitraum die derzeit 70 weltweiten Fertigungsstätten auf 55 verschmolzen werden.

Die Arbeitslosenquote ist in Tschechien auf die Rekordhöhe von 8,3% gestiegen. Landesweit waren Ende Februar 428.000 Menschen ohne Beschäftigung, 11.000 mehr als im Januar.

(hg)