Antifaschismus

Partigiani

Ausstellung über den Widerstand in Italien gegen Faschismus und deutsche Besatzung

Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland war das faschistische Italien Deutschlands engster Verbündeter. Mussolini, der Führer der italienischen Faschisten, hatte bereits 1922 vom König die Macht übertragen bekommen und prägte auch in ideologischer Hinsicht das nazistische Deutschland entscheidend mit.

Mit dem Kriegseintritt Italiens an der Seite Deutschlands im Jahr 1940 entsteht der erste Widerstand gegen das faschistische Regime Mussolinis. Als die Alliierten 1943 in Sizilien landeten, trat die italienische faschistische Regierung zu den Alliierten über. Die Deutschen besetzten Nord- und Mittelitalien, Mussolini errichtete unter ihrem Schutz in Norditalien die Republik von Salo. In den Jahren der Besatzung verschleppten die Nationalsozialisten zahlreiche Juden, Mitglieder der italienischen Widerstandsbewegung und Soldaten, die nicht auf deutscher Seite weiter in den Krieg ziehen wollten, in Konzentrationslager oder als Zwangsarbeiter nach Nord- und Osteuropa.

Italien blieb bis zum April 1945 in zwei Teile gespalten. Im nördlichen Teil entwickelte sich trotz blutiger Repression und bei nur geringer Unterstützung durch die Alliierten eine breite antifaschistische Streik- und Partisanenbewegung. Sie richtete sich auf der einen Seite gegen die italienischen Faschisten, auf der anderen Seite gegen die deutsche Besatzungsmacht. Im März 1944 streikten über eine Million ArbeiterInnen, im Herbst 1944 betrug die Zahl der aktiven Partisanen 120.000. Insgesamt wurden nach dem Krieg 358.000 WiderstandskämpferInnen anerkannt, 72.500 waren gefallen, 33.000 blieben Invaliden.

Das in Reggio Emilia (Norditalien) ansässige Institut für die Geschichte der Resistenza und für Zeitgeschichte (ISTORECO) hat eine Fotoausstellung mit in italienischer und deutscher Sprache abgefaßten Erläuterungen erarbeitet, welche die Geschichte der Resistenza in Italien dokumentiert. Neben einem Überblick zu Faschismus und deutscher Besatzung in Italien behandelt die Ausstellung verschiedene Teilaspekte der italienischen Resistenza, u.a. PartisanInnenwiderstand in den Bergen, Formen des Widerstandes in norditalienischen Städten, klandestiner Widerstand der Landbevölkerung, verschiedene Einzelbiographien, Massaker der deutschen Besatzungsmacht an der italienischen Zivilbevölkerung, die Rolle der Frauen im Partisanenwiderstand, Befreiung 1945, deutsche Wehrmachtsdeserteure in der Resistenza, Aufarbeitung der Resistenza nach 1945.

Veranstalter der Ausstellung, die noch bis zum 25.4. in der Galerie der Pumpe zu sehen ist (Mo-Fr 16-19.30 Uhr, Sa-So 14-18 Uhr), und des Rahmenprogramms (siehe Terminkalender) ist der Kieler Zeitzeichen e.V. in Zusammenarbeit mit der autonomen Gruppe KAGON und in Kooperation mit dem Bildungswerk "anderes lernen", dem Pumpe e.V. und der Landeszentrale für politische Bildung.