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Falscher Baum ab ­ Schwentineschule kann bleiben!

Zur Bauausschußsitzung am 4.6. hat die Ratsfraktion der Bündnisgrünen beantragt, auf den Abriß der Schwentineschule zu verzichten und statt dessen die Fassade der Schule als Lärmschutzfassade umzugestalten. Die Schwentineschule soll abgerissen werden, weil sie nur einen Meter in die geplante Trasse der neuen B 502 ragt und von den BewohnerInnen vorgelegte Alternativvorschläge zur Trassenführung von der Ratsversammlung gar nicht erst beraten werden (LinX berichtete).


Kunst am Künstlerhaus ­ Installation von Ioerg B. (Foto: jm)

Für den Ausbau der Schönkirchener Straße müsse die Schule ohnehin nicht abgerissen werden, so Klaus Görgner, baupolitischer Sprecher der Bündnisgrünen. Lediglich der geplante Radweg hätte eine Ecke gekreuzt, weil er an dieser Stelle in einem Bogen um eine erhaltenswerte Linde herumgeführt werden sollte. "Durch ein Versehen ist nun aber genau diese 150 Jahre alte Linde gefällt worden ­ und nicht der Nachbarbaum, für den die Sondergenehmigung galt", erklärte Görgner. "Dies hat eine gute Seite. Nun ist der Abriß der Schule für den Ausbau von Straße und Radweg nicht mehr erforderlich!"

Jetzt solle die Stadt so beweglich sein und die Planung für den Lärmschutzwall derart umgestalten, daß die Fassade der Scnwentineschule diese Funktion übernehmen könne. Mit dem international bekannten Künstlerhaus Schwentineschule besitze Kiel "eine Einrichtung, die nicht nur für die Stadt eine große Bedeutung hat, sondern insbesondere auch für den Stadtteil Diedrichsdorf", betonte Klaus Görgner. Auch das Büro der "Gesellschaft für bedrohte Völker" unter der Leitung der Menschenrechtsaktivistin Christina Haverkamp mache die Schwentineschule zu einem bedeutenden Anlaufpunkt nicht nur für die KielerInnen, sondern für viele Menschen aus der ganzen Region.

"Solche gewachsenen kulturellen Einrichtungen können nicht beliebig verpflanzt werden", stellte Görgner abschließend fest. "Jetzt, wo die Möglichkeiten dazu unfreiwillig geschaffen wurden, muß die Stadt den B-Plan so verändern, daß die Schwentineschule erhalten bleiben kann." Nicht zuletzt könne die Stadt dadurch 400.000 DM an Abbruchkosten sparen.

(jm nach einer Pressemitteilung der Ratsfraktion der Bündnisgrünen)