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Gewerkschaftsticker

Der Autokonzern DaimlerChrysler peilt mit seinem massiven Stellenabbau Rekordgewinne an. Binnen drei Jahren wolle der künftige Firmenchef Dieter Zetsche den Gewinn stark erhöhen. Um seine ehrgeizigen Ziele zu verwirklichen, wolle er mehr Arbeitsplätze vernichten als bisher geplant.

Opel-Betriebsratschef Franz rechnet mit einem weiteren Stellenabbau in der deutschen Autoindustrie. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer hemme den Konsum und erhöhe den Druck, Arbeitsplätze abzubauen.

Sie streiken schon seit fast drei Monaten, Tag und Nacht, bei jedem Wetter. Etwa 80 Mitarbeiter bieten dem Weltkonzern Gate Gourmet auf dem Düsseldorfer Flughafen Paroli, der Urlaubstage und Schichtzuschläge streichen und die Arbeitszeit verlängern will. Der DGB unterstützt die Streikenden.

Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer will die große Koalition an ihrem Engagement für die Einführung von Mindestlöhnen messen. „Wir brauchen ganz dringend eine Einkommensgrenze nach unten“, sagte Sommer. Der DGB-Vorsitzende bekräftigte damit seine Forderung nach branchenbezogenen gesetzlichen Mindestlöhnen. „Ich werde den Kampf um die Würde arbeitender Menschen zum Schwerpunkt meiner Arbeit 2006 machen“, kündigte er an. Zugleich forderte Sommer Union und SPD auf, eine entsprechende Arbeitsgruppe zum Niedriglohnbereich einzurichten, wie das im Koalitionsvertrag vereinbart worden sei.

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat eine drastische Senkung der Lohnnebenkosten gefordert. Das Vorhaben der großen Koalition, die Lohnnebenkosten auf unter 40 Prozent zu drücken, sei „ein richtiges und wichtiges, aber auch ein sehr bescheidenes Ziel“, sagte Hundt. Gleichzeitig fordert Hundt eine Verlängerung der Arbeitszeiten in Deutschland. „Wir arbeiten in Deutschland insgesamt zu wenig, deutlich weniger als alle Länder, mit denen wir auf den Weltmärkten im Wettbewerb liegen“, sagte Hundt.

Versicherungen: Gehaltssteigerungen und Beschäftigungssicherung durchgesetzt - Verschlechterungen abgewehrt. Nach elfstündigen schwierigen Tarifverhandlungen wurde folgendes Tarifergebnis erreicht: für die Zeit vom 1. Oktober 2005 bis zum 31. März 2006 eine pauschale Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro, zahlbar im Januar 2006 ab 1. April 2006 eine Erhöhung der Gehälter und Verantwortungszulagen um 2 Prozent, ab 1. April 2007 eine Erhöhung um weitere 1,0 Prozent bis zum 31. August 2007, ab 1. April 2006 eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 1,0 Prozent und ab 1. April 2007 um weitere 0,5 Prozent bis zum 31. August 2007.

Verdi-Chef Frank Bsirske hat von der Bundesregierung ein Sofortprogramm zur Konjunkturbelebung im Umfang von 40 Milliarden Euro gefordert. „Wir brauchen mehr Wachstum“, sagte Bsirske. An einem Investitionsprogramm führe daher kein Weg vorbei. Allerdings müsse dieses kräftiger ausfallen als das bislang von der Koalition geplante Programm. Die zusätzlichen Mittel sollten in Bildung, Forschung und Verbesserung der Infrastruktur fließen.

Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer bekräftigte seine Kritik an Hartz IV. „Hartz IV hat das gesellschaftliche Klima in diesem Land vergiftet“, sagte Sommer. (hg)