Mit sieben Bussen sind wir am 11. Februar vom Wilhelmplatz nach Berlin
gefahren. Etwa 400 Kolleginnen und Kollegen aus Kiel haben sich am Protest
gegen die Bolkestein-Richtlinie beteiligt und so zusammen mit den anderen
40.000 an diesem Tag dazu beigetragen, dass das EU-Parlament schließlich
die Dienstleistungsrichtlinie, nur deutlich entschärft, verabschieden
mochte.
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Wichtig nur, wie so oft nach gelungenen Demonstrationen: Jetzt nicht
nachlassen, nicht den PolitikerInnen vertrauen, die dem Druck vorerst nachgegeben
haben. Es war schon peinlich, dass der DGB einen Teil der für die
Agenda 2010 Verantwortlichen auf die Rednertribüne geladen hatte,
Arbeiterfeinde von Thierse bis Bütikofer. Als Michael Sommer im Rahmen
seiner weitgehend eher weinerlichen Rede diese Menschen begrüßte,
erschallten vieltausendfache Pfiffe, auf die er reagieren musste – wir
sollten uns doch überlegen, ob wir die Politiker wirklich auspfeifen
wollten, wo sie sich doch gerade auf uns zu bewegten. Ach Michael, das
haben wir schon gut überlegt, und etwas Überlegung könnte
auch dir nicht schaden! – Beifall während der Sommer-Rede gab es immer
dann, wenn er auf kämpfende KollegInnen zu sprechen kam, ob Hafenarbeiter
oder Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes, und eben deren Kampf
und Widerstand galt dieser Beifall viel mehr als dem DGB-Chef selber.
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Mal sehen, mit wie vielen Kolleginnen und Kollegen wir am kommenden Mittwoch (22.2.), dem ver.di-Streiktag in Hamburg, vom Wilhelmplatz losfahren ...
(D.L.)