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Film & Diskussion

„No Lager – Nowhere“

„Globales Lagersystem lokal bekämpfen!“ lautet das Motto, mit dem Avanti – Projekt undogmatische Linke zu einer Demonstration am 18. März gegen das schleswig-holsteinische ‚Ausreisezentrum’ in Neumünster aufruft.

Im August 2004 zog die Anti-Lager-Action-Tour 17 Tage durch Deutschland, um gegen Abschiebung und Ausgrenzung und für uneingeschränkte Bewegungsfreiheit zu protestieren. Zunächst sollen einige Videoclips aus dieser Tour einen Einblick in die Situation von Flüchtlingen und MigrantInnen in den Abschiebelager liefern, aber auch konkretes Nachdenken über Protest und Widerstand inspirieren. Anschließend rückt die europäische Film-Koproduktion „No Lager – Nowhere“ den internationalen Widerstand gegen Flüchtlingslager und Abschiebegefängnisse in den Mittelpunkt.

Aus der Filmbeschreibung:

„Lager für Flüchtlinge und MigrantInnen, diese Orte, die auf keiner Landkarte eingezeichnet sind, lassen sich mittlerweile überall in Europa finden. Lager zielen auf Ausgrenzung und Abschreckung, sie dienen der Zurichtung auf die Arbeitsmärkte. Sie produzieren eine Hierarchisierung von Rechten und sind damit zentraler Bestandteil eines globalen Apartheidsystems. Es ist Zeit, neue Karten zeichnen, Landkarten des Widerstandes: die sichtbaren und unsichtbaren Zäune und Mauern laut herunterreißen oder leise unterhöhlen, die Lager und Abschiebeknäste jedenfalls attackieren, in welcher Form auch immer.

Der Film dokumentiert unterschiedlichste Erfahrungen und Aktionen aus acht Ländern: eine Anklage der Betroffenen einerseits, aber vor allem ein Patchwork des Widerstandes, das Mut machen und anregen soll, die Kämpfe gegen das Lagerregime zu intensivieren und über alle Grenzen hinaus bekannt zu machen.“

Die Institutionalisierung und Internationalisierung des Lagerregimes schreitet scheinbar unaufhaltsam voran, die Lager in den neuen östlichen EU-Mitgliedstaaten oder sogar in Libyen charakterisieren unverhohlen die Ausrichtung der aktuellen europäischen Migrationspolitik. Der Film soll einerseits dazu beitragen, die europäische Dimension der Lager als Teil eines globalen Migrationsregimes erkennbar zu machen, zum zweiten aber vor allem den Austausch und die gegenseitige Inspiration von Initiativen und Netzwerken befördern, die auf verschiedenen Ebenen dagegen Widerstand leisten.

„No Lager - Nowhere“ (Berlin 2005)

Veranstalter: Avanti – Projekt undogmatische Linke in Kooperation mit der werkstatt utopie und gedächtnis e.V.

Hansafilmpalast

Donnerstag, 9. März, 20.00 Uhr

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