„Karenzzeit“gefordert
Nach dem Willen der Linkspartei.PDS sollen ehemalige Regierungspolitiker
künftig nicht mehr sofort, nach Beendigung ihrer Tätigkeit, in
die Privatwirtschaft wechseln dürfen. Die Linkspartei beantragte eine
Übergangszeit von fünf Jahren. In der Begründung heißt
es „Andernfalls könne der Verdacht entstehen, dass die zuvor ausgeübte
Tätigkeit als Regierungsmitglied im Interesse eines Unternehmens oder
allgemein einer zukünftigen Beschäftigung bestanden habe.“ Letzte
Woche wurde bekannt, dass auch der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär
im Bundeswirtschaftsministerium, Rezzo Schlauch (Grüne), einen Beraterposten
in der Wirtschaft übernommen hat. Er sitzt seit Ende vergangenen Jahres
im Beirat des Energiekonzerns EnBW. Die EnBW kämpft gerade um die
Verlängerung der Restlaufzeiten für ihre beiden Atommeiler!!
Auch andere Politiker der rot-grünen Koalition sind inzwischen für
Konzerne tätig: Ex- Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD)
ist Aufsichtsrat der RWE-Kraftwerkstochter RWE Power, der ehemalige Bundeskanzler
Gerhard Schröder (SPD) berät den Essener Energiekonzern Ruhrkohle
AG (RAG) und hält einen sehr umstrittenen Aufsichtsrats-posten beim
russisch-deutschen Gaspipeline-Konsortium. (hg)