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Einige Stimmen gegen den Libanon-Krieg:

Solidarität mit den Opfern

„Es ist alte Geschichte vom Glücksspieler, der verliert: er hört mit dem Spielen nicht auf. Er macht weiter, um das zu gewinnen, was er verloren hat. Er verliert weiter und spielt weiter, bis er alles verloren hat: seinen Hof, seine Frau und sein Hemd. Das geschieht auch beim größten Glücksspiel: dem Krieg. Die Heerführer, die einen Krieg beginnen und im Sumpf stecken bleiben, sind gezwungen, immer tiefer in den Sumpf zu geraten. (...)

Die Kabinettsminister rufen einstimmig: „Nein, niemals! Wir werden Syrien nicht angreifen!“ Vielleicht beabsichtigen einige tatsächlich, dies nicht zu tun. Sie träumen nicht von einem Krieg mit Syrien. Absolut nicht. Aber die Minister machen sich etwas vor, wenn sie glauben, dass sie den Krieg kontrollieren. Der Krieg kontrolliert sie. Wenn es klar wird, dass nichts hilft, dass Hisbollah weiter kämpft und Raketen weiterhin nach Israel fliegen, wird die politische und militärische Führung dem Bankrott gegenüberstehen. Sie werden dann jemandem die Schuld geben müssen. Aber wem? Nun, natürlich Assad. (...)

Wenn wir die Operation nicht abbrechen, wird sie uns in einen Krieg mit Syrien führen. Condoleezza Rice’s sturer Kampf gegen den Versuch, den Krieg zu beenden, zeigt, dass dies wirklich das Ziel der USA ist. Vom ersten Tag von George Bush’s Präsidentschaft an riefen die Neo-Cons dazu auf, Syrien zu eliminieren. Je weiter Bush in den irakischen Morast sinkt, um so mehr benötigt er  Ablenkungs- manöver durch andere Abenteuer.“

Uri Avneri, Mitbegründer der israelischen Friedensgruppe Gush Shalom

„Eine Waffenruhe zur Lösung des Problems mit friedlichen Mitteln wird von den USA und Israel kategorisch abgelehnt, obwohl sie wissen, dass der Konflikt militärisch nicht lösbar ist. Sie wollen den totalen Krieg fortsetzen und haben offensichtlich ihre eigene Agenda vom neuen Nahosten. Wir sagen: nur Gerechtigkeit bringt Frieden. (...) Sofortiger Stopp des Krieges im Libanon und Palästina, Freilassung aller Gefangenen auf beiden Seiten, Ende der israelischen Okkupation und Besiedlung arabischer Gebiete.“
„Der Erwerb neuer Angriffswaffen sichert keinen Frieden und kann zur Erhöhung der Kriegsgefahr führen. Wir erwarten von Deutschland, nach wie vor, sich für den Frieden zu engagieren und fordern deshalb: Keine U-Boote an Israel gemäß dem Waffenexportgesetz, Aktives Mitwirken Deutschlands und Europas zur Beendigung der israelischen Okkupation arabischer Gebiete gemäß der UN-Resolutionen.“

Arabische Gesellschaft in der BRD, Kiel

„Der Staatsterror, mit dem der Libanon überzogen wird, wiederholt sich in Ghetto von Gaza (...). Währenddessen wird der Rest Palästinas mit der direkten Beteiligung der USA und der stillschweigenden Unterstützung seiner Verbündeten annektiert und zerlegt. Wir bieten allen Opfern dieser Brutalität und jenen, die dagegen Widerstand leisten unsere Solidarität und Unterstützung an. Unsererseits werden wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um die Komplizenschaft unserer Regierung mit diesen Verbrechen offen zu legen. Es wird keinen Frieden im Nahen Osten geben, so lange die Besetzung Palästinas und des Iraks sowie die Bombardierung des Libanons andauern.“ Tariq Ali (Historiker und Publizist, GB), Noam Chomsky (Linguist, USA), Eduardo Galeano (Publizist, Uruguay), Howard Zinn (Historiker, USA), Ken Loach (Filmemacher, GB), John Berger (Maler und Schriftsteller, GB/F), Arundhati Roy (Schriftstellerin, Indien)

„Alle Beteiligten wissen, dass es nicht um die Befreiung der durch die Hamas bzw. die Hisbollah entführten israelischer Soldaten geht. Dies hätte durch Verhandlungen und einen Gefangenenaustausch geschehen können. Das „Unglück“ der hier lebenden Menschen ist vor allem die geostrategische Bedeutung der Region. Es geht um die Hegemonie der USA, die NATO und ihrer Verbündeten im Nahen und Mittleren Osten, um den freien Zugang zu den Erdölreserven des Mittleren Ostens, um ökonomische, militärische und politische Vorteile. Es geht zugleich um die Verstärkung des Drucks auf Syrien und den Iran. Unter dem Deckmantel der israelischen Angriffe plant die Türkei derweil einen Truppeneinmarsch in den Norden Iraks. (...)

Wir fordern (...) jegliche Waffenlieferungen aus der BRD an Israel bzw. in die Region sofort zu unterbinden, jegliche militärische Unterstützung sofort einzustellen. Die DKP steht an der Seite aller friedliebenden Menschen in Palästina, im Libanon und in Israel und erklärt sich mit ihnen solidarisch. Der Nahostkonflikt zeigt, ebenso wie die Situation im Irak oder in Afghanistan, dass es keine militärische Lösung der Probleme geben kann und wird. Der Schlüssel zu einem Frieden im Nahen Osten liegt in der Einhaltung von Völker- und Menschenrecht. Nur ein gerechter Frieden, der zur entschiedenen Verbesserung der Lage der Palästinenser beiträgt, der die Sicherheit der Menschen in Palästina, im Libanon, in Israel und in der gesamten Region garantiert und der das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser, in einem eigenen Staat neben Israel leben zu können, verwirklicht, wird die Konfliktsituation im Nahen Osten dauerhaft lösen.“

Sekretariat des Parteivorstandes der DKP

„Von den Kriegsparteien fordern wir: einen sofortigen Waffenstillstand, die Respektierung von Völkerrecht und Menschenrechten, den sofortigen Beginn von Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch. Von der Bundesregierung: sich eindeutig und unmissverständlich zur Unverletzlichkeit der libanesischen Grenzen zu bekennen, jegliche Rüstungslieferungen incl. atomwaffenfähiger U-Boote in die Region sofort zu stoppen, Unterstützung einer „Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Nahost“ (KSZNO) bei der alle Konfliktparteien vertreten sein müssen, einschließlich der palästinensischen Autonomiebehörde, der Hisbollah, der libanesischen Regierung, Syrien und Iran. Ziel ist eine systematische Abrüstung und eine atomwaffenfreie Zone in Nahost, ein humanitäres  Sofort- programm für die Verletzten, Obdachlosen und Flüchtlinge im Libanon.“

ATTAC Deutschland

(Zusammengestellt von wop)

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