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Braune Brut legt auch in Schweden zu

Bei den Reichstagswahlen beendeten die SchwedInnen nicht nur die sozialdemokratische Ära, sie bescherten zugleich der Rechtspartei „Schwedendemokraten“ (SD) das bisher beste Ergebnis ihrer Geschichte. Mit 2,9%, auf die sich das Ergebnis nach einer Nachzählung erhöhte, blieb die fremdenfeindliche Partei zwar unter der Vierprozenthürde, bei den gleichzeitigen Kommunalwahlen vervielfachte sie allerdings die Zahl ihrer Mandate von 49 auf 226.

Ystad, die Provinz Schonen sowie einige benachbarte Landesteile erwiesen sich als Nazi-Hochburgen. In Landskrona am Öresund verbesserten sich die Rechten von 8,7% auf 22,3%, im internationalen Fährhafen Trelleborg von 4,4 auf 12,6%. In den größeren Städten Malmö, Helsingborg oder Karlskrona verdoppelten oder verdreifachten sie die Zahl ihrer Mandate.

Das bislang in sozialdemokratische Landregionen und bürgerliche Städte gespaltene Land hat damit eine weitere Schattierung: den braunen Süden. In etlichen Gemeinden wurden die Nationalisten dritte Kraft und bekamen zweistellige Resultate – eine unselige Wiederholung der Geschichte. Währen des Nationalsozialismus waren dessen AnhängerInnen in Schonen besonders zahlreich gewesen.

Der überraschende Siegeszug beschert den Rechten nun ähnlich wie in Mecklenburg-Vorpommern staatliche Wahlgelder. Sie können mit 45,5 Mio. Kronen rechnen, gut 5 Mio. Euro.

csk