Lohndumping auf Schiffen und in Häfen bekämpfen
Mit Aktionen in allen Ostseehäfen will die Internationale Transportarbeiterföderation (ITF) Lohndumping auf Schiffen und in Häfen bekämpfen.
Ab Freitag (13. Oktober) fand eine Aktionswoche in allen
Seehäfen der Ostsee statt. Aufgerufen dazu hat die Internationale
Transport- arbeiterföderation (ITF) in Zusammenarbeit mit den maritimen
Gewerk-
schaften der Ostseeanrainerstaaten. Die Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) koordiniert Aktionen in den Häfen
von Rostock, Wismar, Lübeck, und Kiel, an denen Beschäftigte
aus den Seehäfen und aus der Seeschifffahrt beteiligt sind.
Ziel der sogenannten Week of Campaign, die in diesem Jahr zum dritten Mal stattfindet, ist die Bekämpfung von Dumping-Praktiken auf Schiffen insbesondere unter billiger Flagge und in den Seehäfen. Dazu werden in den angegebenen Häfen die Arbeitsbedingungen auf etwa 100 Schiffen unter die Lupe genommen. Die Abfertigung von Schiffen unter billiger Flagge, die keine ITF-Tarifverträge abgeschlossen haben, wird in den Häfen so lange verzögert, bis der Reeder bereit ist, einen ITF-Vertrag abzuschließen. Auf Schiffen, die bereits ITF-Tarifverträge abgeschlossen haben, wird kontrolliert, ob sie diese Tarifverträge auch einhalten. Bei einem Verstoß gegen die Tarifverträge müssen die den Seeleuten vorenthaltenen Heuern nachgezahlt werden.
Darüber hinaus wird während der Week of Campaign
auch kontrolliert, ob Seeleute zu Hafenarbeiten herangezogen werden. "Von
den Aktionen versprechen wir uns, dass wir eine genaue Übersicht über
die Arbeits- und Lebensbedingungen an Bord der Schiffe und in den Seehäfen
erhalten", hieß es bei ver.di. Dadurch, dass die Kontrollen gemeinsam
in allen Seehäfen stattfänden, könne verhindert werden,
dass die Seeleute und Hafenarbeiter in den unterschiedlichen Anrainerstaaten
gegeneinander ausgespielt würden.