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Husum:

Solidarität gefragt

Seit Sommer 2006 müssen sich fünf politisch Aktive Menschen wegen angeblichem Widerstand gegen die Polizei verantworten. Die Verfahren gegen sie sind offensichtlich politisch motiviert. Weil die Betroffenen sich in der Bewegung gegen die Abschiebung der Familie Makitu, mit friedlichen Straßentheater gegen die Bundeswehr, mit der Organisation von Konzerten und der Herausgabe von kritischen SchülerInnenzeitungen engagieren, sind sie einigen Menschen ein Dorn im Auge. Deshalb stürmten am 17.5.2006 laut den Betroffenen ca. 20 Polizisten eine Gartenparty, verprügelten die Anwesenden und verhafteten die Betroffen, um sie wegen angeblichen Widerstand und Beleidigung zu belangen. Trotz mehrmaliger Anfrage wollte die Polizei sich bisher nicht zu den Vorwürfen äußern.

Die Redaktion der stadtweiten SchülerInnenzeitung HusumA hat als Reaktion auf die Vorkommnisse einen Solidaritäts-Fond für Menschen, die wegen ihres politischem Engagement in Husum mit Repression bedroht sind, gegründet. Konkret soll bedrohten Personen mit Öffentlichkeit, aber auch mit Geld geholfen werden, um die Gerichtskosten zu tragen. „Die Situation macht dies einfach notwendig!“ sagte Mitinitiator Hauke Thoroe. „Seit Juli 2006 sehen sich mindestens sechs politisch engagierte Jugendliche mit teilweise offensichtlich erfundenen Vorwürfen der Polizei konfrontiert. Wir wollen nicht, das die brutale und illegale Polizeitaktik gegen politisches Engagement aufgeht.“ „Die Verfahren gegen uns sind politisch motiviert. Wir sollen mundtot gemacht werden. Dass wir Widerstand geleistet hätten, oder Polizeibeamte beleidigt haben sollen, ist unwahr. Dafür war gar keine Gelegenheit!“ unterstützte ihn Jan Groß, Vorsitzender und selber Betroffener, und für diese im Solifond engagiert.

Mehr Information auf www.husuma.de.vu
Solikontonummer: 61948  BLZ: 23061137

Ausnahmezustand am 17. Juni: Soldaten hindern eine gewaltfrei agierende Aktivistin am Betreten der Husumer Innenstadt.